GM Korea: 150 km Protestmarsch, Streikdrohung und ein Land im Ausnahmezustand – Wie weit geht der Kampf um Arbeitsplätze?

Jul 11, 2025
Nachrichten
GM Korea: 150 km Protestmarsch, Streikdrohung und ein Land im Ausnahmezustand – Wie weit geht der Kampf um Arbeitsplätze?

Protestmarsch der GM-Gewerkschaft: 150 Kilometer für die Zukunft

Wusstet ihr, dass die GM-Gewerkschaft in Korea einen 150 km langen Protestmarsch organisiert hat? Am 7. Juni 2025 startete das sogenannte Durchhalte-Team vor dem Regierungskomplex in Sejong. Ziel ist das GM-Werk in Bupyeong, Incheon. Die Gewerkschaft will mit dieser Aktion auf die geplante Schließung von neun Servicecentern und den Verkauf ungenutzter Anlagen aufmerksam machen. Viele sehen darin einen versteckten Rückzug von GM aus Korea, auch wenn das Management das bestreitet. In koreanischen Foren wie DC Inside und FM Korea wird der Mut der Teilnehmer gelobt, aber auch die Angst vor Arbeitsplatzverlust und wirtschaftlichem Niedergang diskutiert.
Auf Naver-Blogs berichten Teilnehmer live von der Marschroute, posten Fotos und schildern die Stimmung: Von Hoffnung auf Dialog bis Wut über die Unsicherheit ist alles dabei.

Hintergrund: Restrukturierung, Servicecenter-Verkauf und Gerüchte um den Rückzug

관련 이미지

Am 29. Mai 2025 gab GM Korea bekannt, neun direkt betriebene Servicecenter und ungenutzte Flächen im Werk Bupyeong verkaufen zu wollen. Als Grund nennt das Unternehmen sinkende Inlandsverkäufe und die Belastung durch US-Zölle. Die Gewerkschaft sieht darin einen ersten Schritt zum Rückzug aus Korea. In einer Urabstimmung votierten 88,2 % der 6.851 Mitglieder für einen Streik – ein Rekordwert. Die Gewerkschaft fordert, die Verkäufe zu stoppen, bevor über Löhne verhandelt wird, und verlangt eine Erhöhung des Grundgehalts um 141.300 Won sowie Bonuszahlungen. In Tistory-Blogs analysieren Experten die wirtschaftlichen Folgen eines GM-Abzugs für die Region Incheon.

Streit um Entlassung: Der Fall An Kyu-baek als Symbol

Besonders brisant: Am 11. Juni wurde der Gewerkschaftschef An Kyu-baek entlassen – kurz vor wichtigen Tarifverhandlungen. Der Auslöser war ein Vorfall aus dem Jahr 2020, bei dem es zu Sachbeschädigung im Managementbüro kam. Nach langem Rechtsstreit bestätigte das Oberste Gericht im Februar 2025 die Entlassung. Für viele Gewerkschaftsmitglieder ist das ein Angriff auf die Arbeitnehmervertretung. Auf Nate Pann und Instiz wird die Entlassung heftig diskutiert: Einige User sehen darin eine gezielte Schwächung der Gewerkschaft, andere fordern mehr Kompromissbereitschaft von beiden Seiten.

Streik und Proteste: Eskalation oder letzter Ausweg?

Seit Juli 2025 läuft bei GM Korea ein Teilstreik: Jeweils zwei Stunden pro Schicht wird die Arbeit niedergelegt, eine Ausweitung auf vier Stunden ist geplant. Überstunden werden abgelehnt, und der Protestmarsch soll den Druck auf Regierung und Management erhöhen. Die Gewerkschaft betont, dass sie weiterhin auf Dialog setzt, aber für den Ernstfall gerüstet ist. In Foren wie PGR21 und FM Korea äußern sich viele User solidarisch, warnen aber auch vor den Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Community-Reaktionen: Zwischen Solidarität und Kritik

Die Diskussionen in koreanischen Online-Communities sind hitzig. Auf DC Inside und Daum zeigen sich viele User besorgt über mögliche Massenentlassungen und den Niedergang der Industrie in Incheon. Andere werfen der Gewerkschaft vor, mit überzogenen Forderungen GM aus dem Land zu treiben. In Naver- und Tistory-Blogs wird die Rolle der Regierung debattiert: Soll sie vermitteln oder sich heraushalten? Ein Blogger schreibt, dass der Verlust von GM für die lokale Wirtschaft verheerend wäre, während ein anderer auf die Notwendigkeit von Strukturwandel und Innovation hinweist.

Kultureller Kontext: Warum GM Korea für viele mehr als ein Arbeitgeber ist

Für ausländische Leser wichtig: GM Korea steht in Südkorea für industrielle Modernisierung und internationale Vernetzung. Das Werk in Bupyeong ist ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes. Die Gewerkschaften genießen in Korea traditionell großes Vertrauen und werden als Bollwerk gegen soziale Unsicherheit gesehen. Die Erinnerung an die Schließung des Werks in Gunsan 2018 ist noch frisch und prägt die aktuelle Debatte. In Tistory- und Naver-Blogs wird die Bedeutung von GM für die regionale Identität immer wieder betont.

Internationale Einflüsse: US-Zölle und globale Strategie

Im Hintergrund wirkt der 25%-US-Zoll auf importierte Autos: 85 % der GM-Korea-Produktion gehen in die USA. Die Gewerkschaft befürchtet, dass GM künftig noch stärker in den USA investieren und Korea vernachlässigen könnte. Die Regierung steht vor dem Dilemma, Arbeitsplätze zu schützen, ohne ausländische Investoren zu vergraulen. In Blogs und Foren wird diskutiert, ob der Staat eingreifen sollte oder der Markt das regeln muss.

Hoffnung auf Dialog – oder droht die Eskalation?

Trotz aller Spannungen hoffen viele Beschäftigte und Community-Mitglieder auf eine friedliche Lösung. Das Motto der Gewerkschaft lautet weiterhin: Wir wollen Dialog, keinen Konflikt. Doch die Unsicherheit bleibt groß. In Instiz und TheQoo teilen User ihre Sorgen um die Zukunft von GM Korea und die Auswirkungen auf die gesamte Industrie. In den Kommentaren spiegelt sich der Wunsch nach Stabilität, aber auch die Angst vor einem Strukturbruch.

Was internationale Leser wissen sollten

Der Konflikt bei GM Korea ist mehr als ein Tarifstreit. Er zeigt die Herausforderungen einer globalisierten Industrie: Wie lassen sich Arbeitnehmerrechte, Wettbewerbsfähigkeit und nationale Interessen in Einklang bringen? Für junge Leser aus dem Ausland bietet der Fall einen Einblick in die koreanische Arbeitskultur, die Macht der Gewerkschaften und die Bedeutung von Industrie für die gesellschaftliche Identität. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Dialog oder Konfrontation den Ton angeben.

GM Korea
Gewerkschaft
Streik
Restrukturierung
Bupyeong
Servicecenter-Verkauf
Regierung
Protestmarsch
Community-Reaktionen
Entlassung

Mehr entdecken

Zur Liste