Jim Rogers unterstützte Lee Jae-myung nie: Der Polit-Skandal, der Südkorea erschüttert

Wie alles begann: Die angebliche Unterstützungserklärung von Jim Rogers
Wusstet ihr, dass Südkorea aktuell von einem politischen Skandal erschüttert wird, weil behauptet wurde, Jim Rogers – einer der berühmtesten Investoren der Welt – hätte Lee Jae-myung unterstützt? Am 29. Mai 2025 verkündete das Wahlkampfteam von Lee auf einer Pressekonferenz, Rogers habe Lee für Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel empfohlen. Lee selbst teilte diese Nachricht auf Facebook und zahlreiche Medien griffen das Thema sofort auf.
Doch schon kurz darauf kam heraus: Jim Rogers selbst dementierte in mehreren Interviews jegliche Unterstützung und bezeichnete die Behauptung als „völligen Betrug“. Die Folge war ein politisches Erdbeben, das bis heute die Schlagzeilen und Online-Foren dominiert.
Übersetzungsfehler, Kommunikationspannen und widersprüchliche Aussagen

Die Situation wurde noch verworrener, als Kim Jin-hyang, ehemaliger Direktor des Kaesong-Industriekomplexes und Unterstützer von Lee, erklärte, das Statement sei über den Professor Song Kyung-ho aus Großbritannien per WeChat von Rogers übermittelt worden. Kim behauptete zunächst, Rogers habe die Unterstützungserklärung genehmigt, räumte aber später Übersetzungsfehler und Missverständnisse bei der Formulierung ein.
Das Originalstatement von Rogers war deutlich neutraler: Er lobte Lees pragmatischen Ansatz, betonte aber, dass er Lee kaum kenne. Die von Lees Team veröffentlichte Version enthielt jedoch Sätze wie „Jetzt ist Lee Jae-myung die Wahl“, die im Original nicht zu finden waren. Diese Diskrepanz führte zu massiven Manipulationsvorwürfen.
Politische und mediale Reaktionen: Vorwürfe, Empörung und Forderungen
Die Oppositionsparteien, darunter die People Power Party und die Reform Party, nutzten den Skandal, um Lees Team als „internationale Betrüger“ und „nationale Schande“ zu bezeichnen. Sie forderten Untersuchungen und warnten, dass solche Vorfälle Südkoreas internationales Ansehen beschädigen könnten.
Lees Unterstützer argumentierten dagegen, es handele sich um ein Missverständnis durch Übersetzungsprobleme und dass Rogers grundsätzlich für Frieden auf der Halbinsel stehe, aber nie einen bestimmten Politiker unterstützt habe. Große Medien wie Chosun Ilbo, JoongAng Ilbo, JTBC, News1 und Newsis bestätigten in aktuellen Artikeln, dass keine explizite Unterstützungserklärung von Rogers vorliegt und beleuchteten die Widersprüche zwischen Originaltext und öffentlicher Mitteilung.
Was sagen die koreanischen Online-Communities?
Wenn ihr in Foren wie DC Inside, FM Korea, Theqoo, Nate Pann, Instiz oder Naver stöbert, findet ihr tausende Kommentare, die jedes Detail des Skandals analysieren. Auf Theqoo heißt es etwa: „Wie kann man die Worte eines internationalen Investors so verdrehen? Das ist peinlich.“ Auf FM Korea wird gescherzt: „Wurde Lee Jae-myung von seinem eigenen Team reingelegt?“
Naver-Blogs wie die von issac140 und jjubika1 kritisieren die Intransparenz der politischen Kommunikation. Auf Instiz und Daum verteidigen einige Lee, indem sie der Opposition Übertreibung vorwerfen. Insgesamt herrscht jedoch große Skepsis und viele fordern eine vollständige Aufklärung.
Kultureller Kontext: Warum sind internationale Unterstützungen in Korea so wichtig?
Für internationale Leser mag es überraschend sein, wie sehr die Meinung ausländischer Persönlichkeiten in der koreanischen Politik zählt. In Korea gilt internationale Anerkennung als Zeichen von Legitimität und Prestige. Jim Rogers, als legendärer Investor und Co-Gründer des Quantum Funds, genießt in Wirtschaft und Politik großes Ansehen.
Deshalb schlug die angebliche Unterstützungserklärung so hohe Wellen. Es geht nicht nur um Lee Jae-myung oder Jim Rogers, sondern darum, wie sehr die koreanische Gesellschaft internationale Bestätigung schätzt – und wie politische Lager versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Der Skandal zeigt auch, wie groß die Angst vor Fake News, Medienmanipulation und der Macht sozialer Medien ist.
Was sagen die neuesten Nachrichten und Blogs?
Aktuelle Artikel von Chosun Ilbo, JoongAng Ilbo, JTBC, News1, Newsis und The Korea Herald bestätigen: Jim Rogers hat Lee Jae-myung nie direkt unterstützt. Vielmehr wird in Blogs wie reviewandreview, ecoda95 und chuan46 die Chronologie und die Übersetzungsprobleme detailliert aufgearbeitet – inklusive Screenshots der WeChat-Kommunikation.
Alle Quellen sind sich einig: Rogers äußerte sich positiv über das wirtschaftliche Potenzial Koreas und die Bedeutung von Frieden, genehmigte jedoch nie den spezifischen Wortlaut, den Lees Team veröffentlichte. Der Skandal dreht sich daher mehr um die Interpretation und öffentliche Darstellung als um Rogers’ tatsächliche Meinung.
Was sollten internationale Fans wissen?
Wer koreanische Politik aus dem Ausland verfolgt, sieht hier ein Paradebeispiel dafür, wie globale Persönlichkeiten in lokale Machtkämpfe verwickelt werden können. Der Fall zeigt auch, wie schnell sich Fehlinformationen im Social-Media-Zeitalter verbreiten. Jim Rogers interessiert sich weiterhin für das wirtschaftliche Potenzial der koreanischen Halbinsel, hat aber – Stand 2. Juni 2025 – keinen koreanischen Politiker, auch nicht Lee Jae-myung, unterstützt.
Für internationale Fans von koreanischer Kultur und Politik ist das ein wichtiger Hinweis: Prüft immer die Originalquellen und seid vorsichtig bei reißerischen Schlagzeilen. Die Debatte um Rogers’ angebliche Unterstützung wird wohl noch weitergehen, aber die Faktenlage ist klar: Es gab keine offizielle, direkte Unterstützung.
Community-Stimmen: Repräsentative Kommentare
Einige repräsentative Kommentare aus den koreanischen Communities:
Positiv: „Es ist verständlich, dass Rogers Frieden unterstützt, aber seinen Namen für politische Zwecke zu missbrauchen, ist falsch.“ (Naver Blog)
Negativ: „Das ist wieder ein Beispiel, wie Politiker die Wahrheit verdrehen. Wem kann man noch glauben?“ (DC Inside)
Neutral: „Das Übersetzungsproblem ist real, aber beide Seiten nutzen es für ihre Zwecke.“ (FM Korea)
Diese Kommentare zeigen die Bandbreite der Meinungen, doch die Mehrheit fordert mehr Transparenz und lehnt die Politisierung internationaler Stimmen ab.
Fazit: Was bleibt vom Jim Rogers–Lee Jae-myung-Skandal?
Was lernen wir aus diesem Skandal? Internationale Unterstützungen sind mächtig, aber auch riskant – sie können leicht missverstanden oder manipuliert werden. Im digitalen Zeitalter wird jede Aussage analysiert und verstärkt, weshalb Transparenz wichtiger ist als je zuvor. Dieses Ereignis ist ein Weckruf für Politiker und die Öffentlichkeit, klarere Kommunikation zu fordern und nicht vorschnell zu urteilen.
Mit Blick auf die anstehende Präsidentschaftswahl sind weitere Wendungen zu erwarten. Doch eines sollte klar sein: Nicht alles ist so, wie es scheint – besonders, wenn globale Namen und lokale Politik aufeinandertreffen.
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