Skandal um „Kaiserliche Sonderbehandlung“: Wie Lee Man-hee von Shincheonji seine exklusive Compliance-Schulung bekam

Jul 7, 2025
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Skandal um „Kaiserliche Sonderbehandlung“: Wie Lee Man-hee von Shincheonji seine exklusive Compliance-Schulung bekam

Wer ist Lee Man-hee? Der umstrittene Sektengründer im Fokus

Wusstet ihr, dass Lee Man-hee, der mittlerweile 93-jährige Gründer der Shincheonji-Kirche, eine der meistdiskutierten Persönlichkeiten Südkoreas ist? Nach seiner Verurteilung wegen Veruntreuung und Behinderung öffentlicher Aufgaben im Jahr 2021 zu drei Jahren Haft auf fünf Jahre Bewährung, steht er erneut im Rampenlicht – diesmal wegen seiner angeblich „kaiserlichen“ Sonderbehandlung während einer gerichtlich angeordneten Compliance-Schulung.

Die Enthüllung: Einzelunterricht, Sicherheitsdienst und sogar ein Bett

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Im Juni 2025 berichteten zahlreiche koreanische Medien, dass Lee Man-hee als einziger Straftäter in Korea seine 80-stündige Compliance-Schulung nicht wie üblich in einer Gruppe, sondern allein in einem separaten Raum absolvierte. Für seine Sicherheit sorgten spezielle Bodyguards auf jedem Stockwerk. Besonders pikant: Am ersten Tag wurde sogar ein Klappbett im Schulungsraum aufgestellt – angeblich, weil Lee nach der ersten Sitzung erschöpft war. Diese Details lösten in der koreanischen Öffentlichkeit einen Sturm der Entrüstung aus.

Reaktionen der Justiz: Dementi und Erklärungsversuche

Das Justizministerium wies die Vorwürfe zurück und erklärte, das Bett sei nur auf ausdrücklichen Wunsch von Lees Anwalt als Notfallmaßnahme aufgestellt und nie benutzt worden. Die Einzelbetreuung sei wegen Lees hohem Alter, gesundheitlicher Probleme und Hörschwäche notwendig gewesen. Tatsächlich seien auch andere Personen mit besonderen Bedürfnissen in Korea schon individuell geschult worden, so das Ministerium. Dennoch bleibt der Verdacht auf Privilegien bestehen.

Was sagen die koreanischen Communities? Zwischen Spott und Wut

In Foren wie DC Inside, FM Korea und PGR21 wird die Angelegenheit heftig diskutiert. Viele User vergleichen Lee mit einem Präsidenten oder VIP und fragen sich, warum ein religiöser Führer so bevorzugt behandelt wird. Typische Kommentare: „Warum bekommt er ein Bett, während andere auf Plastikstühlen sitzen?“ oder „Ist das noch Rechtstaatlichkeit?“ Auf Naver- und Daum-Blogs wird spekuliert, ob Lees Einfluss und die Loyalität seiner Anhänger die Justiz beeinflusst haben könnten.

Kultureller Kontext: Warum sorgt das Thema in Korea für so viel Aufregung?

In Südkorea ist Gleichheit vor dem Gesetz ein zentrales gesellschaftliches Ideal. Jeder Verdacht, dass Reiche, Mächtige oder religiöse Führer Sonderrechte erhalten, trifft einen empfindlichen Nerv. Die Shincheonji-Kirche, die während der Corona-Pandemie bereits massiv in der Kritik stand, steht für viele Koreaner symbolisch für die Gefahren von Sekten und die Schwächen der Institutionen im Umgang mit ihnen.

Das internationale Echo: Faszination und Skepsis

Auch international sorgt der Fall für Aufmerksamkeit. Shincheonji gilt im Ausland als mysteriöse und umstrittene Bewegung. Viele vergleichen die Loyalität der Anhänger mit K-Pop-Fandoms – nur mit politisch und gesellschaftlich brisanteren Folgen. Die Debatte um Lee Man-hees Sonderbehandlung wirft ein Schlaglicht auf globale Fragen: Wie viel Macht dürfen religiöse Gruppen haben? Und wie unabhängig ist die Justiz wirklich?

Fazit: Sonderfall oder Systemproblem?

Die Diskussion um Lee Man-hees „kaiserliche“ Compliance-Schulung ist noch lange nicht abgeschlossen. Während die Justiz auf Notwendigkeit und Präzedenzfälle verweist, bleibt in der Öffentlichkeit das Gefühl zurück, dass hier jemand mit Einfluss und Geld anders behandelt wurde. Für junge Leser weltweit ist das ein Lehrstück über die Herausforderungen von Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit und gesellschaftlicher Transparenz im modernen Südkorea.

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