Hitzewelle im Süden Koreas: Daegu unter Alarm, tropische Nächte und Rekordtemperaturen im Juni

Historischer Juni: Rekordtemperaturen in Südkorea
Wusstet ihr, dass der Juni 2025 in Südkorea als einer der heißesten Monate aller Zeiten gilt? Laut Wetteramt lag die nationale Durchschnittstemperatur bei 22,9°C – ein Rekordwert. In Städten wie Daegu und Gyeongju wurden Höchstwerte von über 35°C gemessen. Besonders betroffen sind der Süden und Südosten des Landes, wo die gefühlte Temperatur sogar auf 37°C kletterte. Experten machen das Ausbreiten eines pazifischen Hochdruckgebiets und feuchte Südwestwinde für diese extreme Hitze verantwortlich. Viele befürchten, dass der Sommer 2025 neue Hitzerekorde bringen könnte.
Daegu unter Hitzewarnung: Was bedeutet das für den Alltag?

Am 28. Juni wurde für Daegu (außer Gunwi) eine Hitzewarnung ausgegeben. Das bedeutet, dass die gefühlte Temperatur an mindestens zwei Tagen über 33°C bleibt oder mit erheblichen hitzebedingten Schäden gerechnet wird. In der Praxis sieht man auf den Straßen von Dongseong-ro viele Menschen mit Eiskaffee und tragbaren Ventilatoren. Die Behörden raten, Aktivitäten im Freien während der heißesten Stunden zu vermeiden, ausreichend zu trinken und besonders auf Kinder, Ältere und Outdoor-Arbeiter zu achten.
Tropische Nächte: Schlaflose Sommer in Korea
Habt ihr schon einmal von einer 'tropischen Nacht' gehört? In Korea spricht man davon, wenn die Temperatur zwischen 18:01 Uhr und 9:00 Uhr am nächsten Tag nicht unter 25°C fällt. Im Juni 2025 erlebten Städte wie Seoul, Daegu und Pohang mehrere solcher Nächte, was das Schlafen erschwert und Gesundheitsrisiken erhöht. Die Ursachen sind feuchte Luft, der städtische Wärmeinseleffekt und ausbleibende kräftige Regenfälle. Experten warnen, dass tropische Nächte mit dem Klimawandel häufiger und länger auftreten werden.
Regenzeit bringt kaum Abkühlung
Viele hofften, dass der Monsun die Hitze mildern würde – doch die Realität sieht anders aus. Die Regenzeit begann in Jeju und im Süden früher als üblich, doch die Niederschläge waren unregelmäßig und von kurzer Dauer. Nach einigen starken Regenfällen Mitte Juni übernahm das Hochdruckgebiet wieder die Kontrolle, was zu wolkenlosem Himmel und noch höheren Temperaturen führte. Die Hoffnung auf eine Abkühlung schwand für Millionen Koreaner schnell.
Reaktionen der Community: Tipps, Beschwerden und Humor gegen die Hitze
Auf Naver- und Tistory-Blogs teilen Menschen Überlebenstipps: Immer eine Wasserflasche dabei haben, leichte Kleidung tragen oder Zuflucht in klimatisierten Cafés suchen. In Foren wie Theqoo und DC Inside posten Nutzer Memes über die Hitze, berichten von schlaflosen Nächten und geben Tipps, wie man Haustiere kühl hält. Auf Nate Pann wird über steigende Stromrechnungen diskutiert und die Sorge um Outdoor-Arbeiter wächst. Traditionelle Sommergerichte wie Naengmyeon (kalte Nudeln) und Patbingsu (Eis mit roten Bohnen) erleben einen Hype.
Institutionelle Maßnahmen: Daegu verstärkt den Hitzeschutz
Die Stadt Daegu hat ihren Notfallplan gegen die Hitzewelle verschärft. Dazu gehören die Öffnung klimatisierter Schutzräume, Präventionskampagnen gegen hitzebedingte Krankheiten, die Verteilung von Hüten und Getränken an öffentlichen Plätzen sowie Sprühnebelanlagen in belebten Zonen. Ziel ist es, besonders gefährdete Gruppen zu schützen und die Auswirkungen der Hitzewelle auf die öffentliche Gesundheit zu minimieren.
Kulturelle Perspektive: Der koreanische Sommer und sein Einfluss auf das Leben
Für diejenigen, die Korea nicht kennen: Der Begriff 'tropische Nacht' (열대야) ist mittlerweile in aller Munde. Öffentlichkeitskampagnen werden verstärkt, die Mode passt sich mit leichter UV-Schutzkleidung an und sogar K-Pop-Fandoms organisieren Wasserverteilungen für Fans, die stundenlang in der Sonne warten. Unternehmen flexibilisieren Arbeitszeiten und fördern Homeoffice an besonders heißen Tagen. Der koreanische Sommer prägt die Alltagskultur und zeigt eine große kollektive Anpassungsfähigkeit.
Prognose: Was erwartet uns im Juli?
Die Wetterdienste prognostizieren, dass die Hitzewelle im Juli anhält – besonders im Süden mit Höchstwerten von 35 bis 37°C und häufigen tropischen Nächten. Im Norden und in der Mitte des Landes werden vereinzelte Regenfälle erwartet, die aber nicht ausreichen, um die Hitze zu brechen. Die Luftqualität bleibt vorerst gut, aber das Risiko für hitzebedingte Krankheiten bleibt hoch.
Stimmen aus der Community: Zwischen Resignation und Solidarität
Auf Portalen wie Instiz und FM Korea machen einige Nutzer Witze darüber, im U-Bahn-Wagen zu schmelzen, andere träumen vom Winter. Besonders Bewohner älterer Gebäude ohne moderne Klimaanlagen äußern Frust. In der Gamer-Community PGR21 wird diskutiert, wie die Hitze die Leistung von PCs beeinflusst und es werden Kühlsysteme empfohlen. Trotz der Herausforderungen zeigt sich eine starke Solidarität: Tipps werden geteilt, Hilfen organisiert und die kollektive Widerstandskraft gefeiert.
Fazit: Anpassung ist keine Option, sondern Pflicht
Der Sommer 2025 wird als einer der extremsten in die Geschichte Südkoreas eingehen. Mit Hitzewarnungen, tropischen Nächten und zu wenig Regen zeigt die koreanische Gesellschaft Kreativität und Stärke in der Anpassung. Ob auf den Straßen von Daegu oder in den digitalen Foren – das Überleben, die Unterstützung der Schwächsten und kleine Momente der Erleichterung stehen im Mittelpunkt. Bleibt hydriert, sucht Schatten und seid Teil der koreanischen Solidaritätswelle in diesem Sommer!
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