UNESCO-Eklat um Hashima: Warum der Streit um die „Schlachtschiffinsel“ Korea und Japan erneut entzweit

UNESCO-Abstimmung sorgt für Aufsehen in Ostasien
Wusstet ihr, dass die jüngste Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Paris zum Schauplatz eines diplomatischen Schlagabtauschs zwischen Korea und Japan wurde? Am 7. Juli 2025 versuchte Korea, eine offizielle Überprüfung der japanischen Maßnahmen bezüglich der dunklen Geschichte von Hashima, auch bekannt als Gunkanjima oder „Schlachtschiffinsel“, auf die Tagesordnung zu setzen. Die Insel steht seit 2015 auf der Welterbeliste, doch Japan wird vorgeworfen, die Geschichte der Zwangsarbeit koreanischer Arbeiter während der Kolonialzeit nicht ausreichend aufzuarbeiten. Nach hitzigen Debatten und einer geheimen Abstimmung unter 21 Mitgliedsstaaten setzte sich Japans Antrag auf Streichung des Themas mit 7 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen, 8 Enthaltungen und 3 ungültigen Stimmen durch. Diese seltene öffentliche Spaltung bei der UNESCO hat alte Wunden wieder aufgerissen und weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt.
Die wahre Geschichte hinter Hashima

Hashima ist eine kleine, inzwischen verlassene Insel vor Nagasaki. In Japan gilt sie als Symbol der Industrialisierung, doch in Korea ist sie als Ort berüchtigt, an dem Tausende koreanische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs unter unmenschlichen Bedingungen litten. 2015 versprach Japan bei der UNESCO-Anmeldung, auch das Leiden der koreanischen Arbeiter zu thematisieren. Viele Koreaner und internationale Beobachter kritisieren jedoch, dass Japan diese Zusage nicht einhält: Museen und offizielle Berichte verschweigen oder verharmlosen die Zwangsarbeit. Das Thema ist daher ein ständiger Zankapfel in den Beziehungen zwischen Korea und Japan.
So lief die Abstimmung in Paris ab
Die 47. UNESCO-Sitzung war von Spannung geprägt: Korea bestand auf einer formellen Überprüfung der japanischen Verpflichtungen von 2015 und warf Japan anhaltende Geschichtsverklärung vor. Japan hingegen argumentierte, das Thema solle bilateral und nicht bei der UNESCO geklärt werden. Da kein Konsens möglich war, kam es zu einer geheimen Abstimmung – ein Novum bei der UNESCO für eine Tagesordnungsfrage. Der japanische Antrag auf Streichung des Themas wurde angenommen. Koreanische Regierungsvertreter zeigten sich enttäuscht und kündigten an, das Thema weiterhin bilateral und bei zukünftigen UNESCO-Treffen anzusprechen. In Korea wird das Abstimmungsergebnis als diplomatische Niederlage gewertet.
Reaktionen in koreanischen Online-Communities: Wut und Frustration
Auf Plattformen wie Naver, Daum, DC Inside und TheQoo äußerten viele Koreaner Ärger und Resignation. Häufig gelesene Kommentare lauteten: Japan hatte nie vor, sein Versprechen zu halten oder Die UNESCO ist der ständigen Streitigkeiten überdrüssig. In Blogs auf Tistory und Instiz wurde die diplomatische Strategie der Regierung kritisiert und zu internationalen Kampagnen aufgerufen, um Japans Geschichtsverleugnung aufzuzeigen. Einige Nutzer auf FM Korea und PGR21 forderten, Korea solle internationale Allianzen stärken, statt sich allein auf die UNESCO zu verlassen.
Japans Standpunkt und internationale Reaktionen
Japanische Behörden betonen, ihren Verpflichtungen nachgekommen zu sein, und verweisen auf Berichte und Museums-Ausstellungen. Sie argumentieren, dass die UNESCO 2023 lediglich ein Update, aber keine vollständige Überprüfung verlangt habe, und dass weitere Gespräche bilateral geführt werden sollten. Internationale Beobachter, etwa aus Frankreich und den USA, hoben die ungewöhnliche Abstimmung und die wachsende Müdigkeit der UNESCO-Mitglieder gegenüber wiederkehrenden historischen Streitigkeiten hervor. Manche Analysten sehen in Japans diplomatischer Lobbyarbeit und dem Wunsch des Komitees nach Konfliktvermeidung Gründe für das Abstimmungsergebnis.
Kultureller Kontext: Warum ist das Thema so sensibel?
Für viele Koreaner geht es bei Hashima nicht nur um historische Genauigkeit, sondern um Würde und Gerechtigkeit für die Opfer der Zwangsarbeit. Die Insel, in Korea als Insel der Hölle bekannt, steht sinnbildlich für das nicht aufgearbeitete Trauma der Kolonialzeit. Die wiederkehrenden Konflikte spiegeln ein größeres Muster ostasiatischer Erinnerungspolitik: Geschichte prägt Identität und internationale Beziehungen. Für internationale Leser ist es wichtig zu verstehen, warum schon Verfahrensfragen bei der UNESCO so leidenschaftliche Reaktionen und diplomatische Auseinandersetzungen auslösen können.
Fans und Communities: Erinnerung kennt keine Grenzen
Auch Fans der koreanischen Popkultur und Diaspora-Communities beteiligen sich an der Debatte: Über soziale Medien werden Geschichten und Informationen über Hashima geteilt. Hashtags wie #RememberHashima und #JusticeForVictims trenden auf Twitter und Instagram, besonders nach der UNESCO-Abstimmung. Internationale Fans organisieren Online-Petitionen und virtuelle Ausstellungen, um über das Erbe der Insel aufzuklären. Diese Graswurzel-Initiativen zeigen, wie kollektive Erinnerung weltweit mobilisieren kann.
Wie geht es weiter? Ausblick für Korea, Japan und die UNESCO
Die koreanische Regierung hat angekündigt, Japan weiterhin bilateral und bei künftigen UNESCO-Sitzungen unter Druck zu setzen. Experten erwarten, dass das Thema auch in Zukunft internationale Foren beschäftigen wird, zumal jüngere Generationen mehr Transparenz fordern. Japan wird voraussichtlich an seiner Linie festhalten und den Dialog betonen. Für die UNESCO verdeutlicht der Vorfall, wie schwierig es ist, historische Konflikte zu vermitteln und gleichzeitig das Welterbe zu schützen. Die Welt schaut gespannt darauf, wie beide Länder mit der komplexen Schnittstelle von Geschichte, Erinnerung und Diplomatie umgehen.
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