Die 'Queen Bee' im koreanischen Kindergarten: Wie eine junge Mutter unter Ausgrenzung leidet

Jun 14, 2025
Gesellschaft
Die 'Queen Bee' im koreanischen Kindergarten: Wie eine junge Mutter unter Ausgrenzung leidet

Einleitung: Kindergarten als soziales Minenfeld

Wusstet ihr, dass Kindergärten in Korea nicht nur für Kinder, sondern auch für deren Eltern ein echtes soziales Minenfeld sein können? Die aktuelle Geschichte einer jungen Mutter, die von einer sogenannten '왕언니' (Queen Bee) im Mütterkreis ausgegrenzt wurde, sorgt gerade für viel Gesprächsstoff. Große Medien wie JTBC, Newsis und Daum berichten darüber, und auch in den Online-Communities ist das Thema heiß diskutiert. Was steckt hinter dem Phänomen der 'Queen Bee' im koreanischen Kindergarten und warum betrifft es so viele Familien?

Der Auslöser: Ein Biss und viele unsichtbare Wunden

관련 이미지

Alles begann damit, dass die Protagonistin – eine Frau Ende 20 – ihren vierjährigen Sohn endlich in den begehrten Kindergarten bringen konnte. Das Kind gewöhnte sich schnell ein, fand Freunde und wurde von den Lehrerinnen gemocht. Doch eines Tages kam er mit einer Bisswunde im Gesicht nach Hause. Die Erzieherin entschuldigte sich und erklärte, dass ein Mädchen in der Gruppe öfter andere Kinder beißt. Die Mutter ließ es zunächst auf sich beruhen, doch wenige Tage später entdeckte sie eine weitere Bissspur am Hals ihres Sohnes. Wieder entschuldigte sich nur die Erzieherin, nicht aber die Eltern des Mädchens. Schließlich nahm die Mutter Kontakt zu den Eltern auf, um eine Entschuldigung zu fordern.

Die 'Queen Bee' tritt auf: Hierarchie und informelle Sprache

Kurz darauf wurde die junge Mutter von einer Nachbarin eingeladen, dem Mütterkreis beizutreten. Die meisten Frauen dort waren zwischen 30 und 40 Jahre alt. Eine Frau, die älteste im Bunde, fiel sofort auf: Sie sprach die Protagonistin von Anfang an mit informeller, respektloser Sprache an – ein absolutes Tabu in der koreanischen Kultur. Als die junge Mutter nachfragte, warum, antwortete die 'Queen Bee', sie sei eben die Ältere und die andere solle nicht so empfindlich sein. Später stellte sich heraus, dass diese Frau die Mutter des bissigen Kindes war. Die Protagonistin entschied sich, weiteren Treffen fernzubleiben.

Soziale Ausgrenzung live: Das Sportfest im Kindergarten

Die Situation spitzte sich beim Sportfest des Kindergartens zu. Während die junge Mutter mit anderen Müttern sprach, kam die 'Queen Bee', hakte sich bei den anderen unter und zog sie zum Essen mit – die Protagonistin blieb demonstrativ außen vor. Am Abend rief eine andere Mutter an und entschuldigte sich: Die 'Queen Bee' habe darauf bestanden, die Protagonistin auszuschließen, und die anderen hätten sich dem Gruppendruck gebeugt. Die junge Mutter hatte Sorge, ihr Sohn könnte unter der Situation leiden, doch er blieb weiterhin beliebt und glücklich im Kindergarten.

Die Queen Bee wird selbst zur Außenseiterin

Mit der Zeit wendete sich das Blatt: Die Protagonistin freundete sich mit anderen Müttern an, ihr Sohn wurde immer beliebter. Die 'Queen Bee' hingegen wurde zunehmend isoliert. Sie rief die junge Mutter an, warf ihr vor, Gerüchte zu verbreiten und verantwortlich für ihre eigene Ausgrenzung zu sein. In Wahrheit war die 'Queen Bee' aber schon lange durch ihr ständiges Lästern und Spalten unbeliebt geworden. Auch ihre Tochter fiel immer wieder negativ auf. Das Beispiel zeigt, wie sich soziale Dynamiken in Gruppen schnell ändern können – besonders, wenn jemand seine Macht missbraucht.

Expertenstimme: Warum sind koreanische Müttergruppen so angespannt?

Warum kommt es in koreanischen Müttergruppen so oft zu solchen Konflikten? Die Psychologin Park Sang-hee erklärt, dass solche Situationen häufig sind, weil Mütter nicht nur ihre eigenen Beziehungen, sondern auch die ihrer Kinder managen. In Korea ist der Respekt vor Alter und Hierarchie tief verankert; selbst in lockeren Gruppen spielt das eine große Rolle. Viele Mütter sprechen sich deshalb lieber mit 'Mutter von XY' an, um Konflikte zu vermeiden. Doch wie dieser Fall zeigt, sterben alte Gewohnheiten nur langsam aus.

Online-Reaktionen: Empathie, Kritik und kulturelle Reflexion

In koreanischen Online-Communities wie Theqoo, Nate Pann, Instiz, DC Inside, FM Korea, PGR21 und Naver wird das Thema intensiv diskutiert. Viele zeigen Mitgefühl für die junge Mutter und kritisieren das arrogante Verhalten der 'Queen Bee'. Einige teilen ähnliche Erfahrungen, andere sehen darin ein Spiegelbild der Hierarchie- und Ausgrenzungsprobleme der gesamten koreanischen Gesellschaft. Manche scherzen sogar, der Kindergarten sei eine Vorschule für Büro-Politik – nur mit mehr Snacks und Spielen.

Kultureller Kontext: Was ausländische Leser wissen sollten

Wer die koreanische Kultur nicht kennt, ist oft überrascht, wie sehr Alter und Hierarchie den Alltag bestimmen. Die Wahl zwischen formeller und informeller Sprache ist extrem wichtig, und Ältere genießen oft automatisch Respekt. Diese Dynamik überträgt sich auch auf Müttergruppen, wo dominante Persönlichkeiten echte Macht haben können. Doch jüngere Generationen stellen diese Normen zunehmend in Frage und fordern mehr Respekt und Inklusion.

Fazit: Was wir aus dem Kindergarten-Drama lernen können

Was lässt sich aus dieser Geschichte mitnehmen? Erstens: Die sozialen Dynamiken unter Eltern können genauso komplex und dramatisch sein wie unter Kindern. Zweitens: Wer sich gegen Ausgrenzung behauptet, kann die Gruppendynamik langfristig verändern. Und drittens: Die koreanische Gesellschaft befindet sich im Wandel – junge Eltern fordern mehr Gleichberechtigung und Respekt. Wenn ihr also mal einen koreanischen Kindergarten besucht: Nicht nur die Kinder lernen dort, wie Zusammenleben funktioniert!

Kindergarten
Mobbing
Ausgrenzung
koreanische Mütter
Queen Bee
soziale Hierarchie
koreanische Kultur
Erziehung
Gemeinschaft
soziale Dynamik

Mehr entdecken

Zur Liste