Warum miauen manche Katzen so laut? Die überraschende genetische Antwort aus Japan

Warum miaut meine Katze so laut? Ein alltägliches Rätsel
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum eure Katze ständig laut miaut, während andere Katzen fast stumm sind? Wer mit mehreren Katzen lebt, kennt das: Die eine fordert lautstark Futter, schnurrt auf dem Schoß und begrüßt Gäste an der Tür, während die andere lieber leise bleibt und alles aus der Distanz beobachtet. Lange Zeit galten solche Unterschiede als reine Charaktersache oder Ergebnis der Erziehung. Doch neue Forschungsergebnisse aus Japan legen nahe, dass auch die Gene eine große Rolle spielen.
Auf koreanischen Plattformen wie Naver und Tistory tauschen sich Katzenbesitzer über die „Stimme“ ihrer Tiere aus – und fragen sich, ob das wirklich nur an der Umgebung liegt.
Die japanische Studie: Genetik und das laute Miauen

Im Jahr 2025 führte ein Team um Yume Okamoto von der Universität Kyoto eine landesweite Studie durch. Hunderte Katzenhalter füllten einen detaillierten Fragebogen zum Verhalten ihrer Tiere aus (Fe-BARQ) und schickten DNA-Proben per Wangenabstrich ein.
Im Fokus stand das Androgenrezeptor-Gen (AR), das bereits bei anderen Tierarten mit Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung gebracht wurde. Das Ergebnis: Katzen mit einer kurzen Variante dieses Gens miauten und schnurrten deutlich häufiger – vor allem männliche Tiere, die ihre Stimme nutzten, um Futter oder Aufmerksamkeit zu fordern. Weibchen mit derselben Variante zeigten sich hingegen oft aggressiver gegenüber Fremden.
Die längere Genvariante war bei Rassekatzen häufiger zu finden und ging mit einem ruhigeren, weniger stimmfreudigen Verhalten einher. In koreanischen Blogs erkannten viele Halter ihre eigenen Tiere in diesen Beschreibungen wieder.
Wie wurde geforscht? Von Fragebögen zu DNA-Analysen
Der Fe-BARQ-Fragebogen ist ein international anerkanntes Instrument zur Bewertung von Katzenpersönlichkeiten. Er umfasst Fragen zu Lautäußerungen, Sozialverhalten, Aggressivität und mehr. In der japanischen Studie nahmen an nur einem Tag über 260 Katzenhalter teil – ein Beweis für das große Interesse an diesem Thema.
Die Auswertung zeigte: Genetische Faktoren beeinflussen tatsächlich, wie Katzen mit Menschen kommunizieren. Es gibt zwar kein „Miau-Gen“, aber ein Zusammenspiel mehrerer Gene und Hormone, das entscheidet, ob eine Katze eher redselig oder still ist.
In Communities wie DC Inside und TheQoo diskutieren Nutzer, ob Erziehung oder Umfeld die genetische Veranlagung übertrumpfen können. Viele berichten von adoptierten Katzen, deren Lautstärke sich nach einem Umzug veränderte.
Katzensprache: Mehr als nur Miauen
Das Miauen ist nur eine von vielen Kommunikationsformen der Katze. Experten und Blogger erklären: Erwachsene Katzen miauen vor allem, um mit Menschen zu interagieren – untereinander nutzen sie meist Körpersprache oder subtilere Laute. Das stimmliche Repertoire jeder Katze ist einzigartig und kann durch Alter, Rasse, Gesundheit und – wie man jetzt weiß – Genetik beeinflusst werden.
Bestimmte Rassen wie Siamkatzen sind berüchtigt für ihre Lautstärke, während Maine Coons als eher ruhig gelten. Auch Stress, Umgebung und Alter spielen eine Rolle.
Auf Naver und Tistory finden sich zahlreiche Guides, wie man verschiedene Miau-Typen deuten kann – von Begrüßungen über Futterwünsche bis hin zu Schmerzäußerungen.
Reaktionen aus koreanischen Communities: Überraschung und Wiedererkennen
Die Nachricht von der japanischen Studie verbreitete sich schnell auf Foren wie Nate Pann, Instiz und DC Inside. Viele Nutzer zeigten sich erleichtert, dass das „laute Wesen“ ihrer Katzen eine wissenschaftliche Erklärung hat. Typische Kommentare: „Jetzt weiß ich endlich, warum meine Katze mich ständig anmiaut!“ oder „Ich dachte, ich sei schuld – dabei ist es genetisch.“
Andere betonen die Bedeutung von Umfeld und Erziehung: Selbst ruhige Katzen können gesprächig werden, wenn sie sich sicher fühlen. In Blogs wird zudem diskutiert, ob es ethisch wäre, Katzen gezielt nach Lautstärke zu züchten – die meisten befürworten die Vielfalt der Katzenpersönlichkeiten.
Kultureller Kontext: Die Katze in Japan und Korea
In Japan haben Katzen fast schon mythischen Status – sie gelten als Glücksbringer und sind Helden vieler Legenden. Der Begriff „tsundere“, der eine distanzierte, aber liebevolle Persönlichkeit beschreibt, wird oft auf Katzen angewandt.
Auch in Korea sind Katzen in den letzten Jahren immer beliebter geworden – dank Katzencafés, Influencern und Online-Communities. Das Wissen um die genetischen Wurzeln bestimmter Verhaltensweisen bereichert die Beziehung zwischen Mensch und Tier und fördert mehr Toleranz für individuelle Unterschiede.
Koreanische Blogs betonen, wie wichtig es ist, jede Katze so zu akzeptieren, wie sie ist – und die Wissenschaft gibt ihnen nun Recht.
Was bedeutet das für Katzenhalter? Tipps und Ausblick
Wenn eure Katze besonders laut ist, nehmt es nicht persönlich: Es könnte das Ergebnis von Jahrtausenden genetischer Selektion sein. Wer mit einer gesprächigen Katze lebt, sollte ihre Bedürfnisse verstehen, auf ihre Signale achten und für ein sicheres, anregendes Umfeld sorgen.
Viele Blogger raten, den Kontext jedes Miauens zu beachten – Katzen miauen aus Hunger, Stress, Schmerz oder einfach, um Kontakt aufzunehmen. Geduld und Beobachtung sind der Schlüssel zu einem harmonischen Zusammenleben.
Die japanische Studie eröffnet neue Fragen zur Rolle der Genetik im Katzenverhalten und zur Ethik gezielter Zucht. Fürs Erste gilt: Vielfalt feiern und die Gesellschaft der eigenen Katze genießen – egal ob laut oder leise.
Blick in die Zukunft: Genetik, Verhalten und Zusammenleben
Das Team der Universität Kyoto plant, seine Forschung auf weitere Arten und Rassen auszuweiten, um die komplexe Beziehung zwischen Genen und Verhalten noch besser zu verstehen. Der Fe-BARQ-Fragebogen bleibt für Katzenhalter weltweit offen und ermöglicht den Vergleich der Persönlichkeit der eigenen Katze mit Tausenden anderen.
Die Wissenschaft bestätigt, was viele schon ahnten: Jede Katze ist einzigartig, und ihre Stimme ist das Ergebnis einer faszinierenden Evolutionsgeschichte. Das nächste Mal, wenn eure Katze laut miaut, denkt daran: Sie drückt damit nicht nur ihr genetisches Erbe aus – sondern vielleicht auch den Wunsch nach einem Extra-Leckerli.
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