Lehren und Lernen: Was mir ausländische Koreanisch-Schüler wirklich beigebracht haben

Einleitung: Mehr als nur Grammatik – Das Leben im Koreanisch-Unterricht
Wusstet ihr, dass Koreanischlehrer oft die ersten Menschen sind, die ausländische Neuankömmlinge in Korea begleiten? Im Mai, zum Tag des Lehrers, veranstalteten die Organisation 직장갑질119 und die Online-Gewerkschaft der Koreanischlehrer die Essay-Aktion 'Geschichten jenseits des Klassenzimmers'. Die eingereichten Texte zeigen nicht nur die emotionalen Verbindungen zwischen Lehrern und Schülern, sondern auch die schwierigen Arbeitsbedingungen: befristete Verträge, unbezahlte Überstunden und fehlende Anerkennung sind Alltag. In aktuellen Artikeln von Yonhap News, Hankyoreh und der Korea Times wird deutlich, dass die Popularität von K-Pop und K-Dramen zwar die Nachfrage nach Koreanischunterricht erhöht hat, die Arbeitsrealität aber weiterhin prekär bleibt. Naver- und Tistory-Blogs berichten von der Freude, wenn Schüler Fortschritte machen – aber auch von der Unsicherheit, die viele Lehrkräfte belastet.
Viele Lehrer sagen: Im Klassenzimmer lernen immer beide Seiten voneinander – und manchmal sogar mehr über das Leben als über Sprache.
Alltag im Unterricht: Multikulturelle Herausforderungen und kleine Siege

Stellt euch vor, ihr beendet eine Unterrichtsstunde, und ein Schüler fragt: 'Warum ist Koreanisch eigentlich so schwer?' Solche Momente sind keine Seltenheit. Die Schüler kämpfen mit neuen Lauten, Grammatik und Schriftzeichen – und die Lehrer mit der Aufgabe, sie zu motivieren. Laut einer aktuellen Umfrage arbeiten über 70% der Koreanischlehrer in befristeten oder projektbezogenen Anstellungen, oft mit sehr kurzen Vertragslaufzeiten. Viele erhalten weniger als 2 Millionen Won im Monat und haben kaum Anspruch auf Urlaub oder Sozialleistungen. In Foren wie Daum und Naver werden diese Missstände heiß diskutiert: Die Community bewundert den Einsatz der Lehrer, kritisiert aber die fehlende Unterstützung durch Institutionen.
Trotz aller Schwierigkeiten sind die kleinen Erfolge – ein gelungener Dialog, ein selbstgeschriebener Brief – für viele Lehrkräfte die größte Motivation.
Gegenseitiges Lernen: Was Lehrer von ihren Schülern erfahren
Im Unterricht lernen nicht nur die Schüler. Viele Lehrer berichten, dass sie durch ihre internationalen Klassen neue Kulturen, Perspektiven und sogar Lernmethoden entdecken. Eine Lehrerin schildert in ihrem Blog, wie eine vietnamesische Schülerin ihr Sprichwörter aus ihrer Heimat beibrachte – und daraus spannende Diskussionen über kulturelle Unterschiede entstanden. Gemeinsame Feiern internationaler Feiertage fördern Empathie und Verständnis auf beiden Seiten.
Medien wie JoongAng Ilbo und The Korea Times betonen, dass Koreanischlehrer oft zu interkulturellen Brückenbauern werden. In Communitys wie Instiz und PGR21 werden sie für ihre Offenheit und Lernbereitschaft gelobt.
Emotionen im Klassenzimmer: Zwischen Frust und Erfüllung
Koreanisch zu unterrichten ist emotional fordernd. Lehrer erleben die Frustration, das Heimweh und die Erfolgsmomente ihrer Schüler hautnah mit. In einem Tistory-Blog beschreibt eine Lehrerin, wie sie zu Tränen gerührt war, als ein Schüler nach monatelangem Üben einen Brief auf Koreanisch schrieb. Ein anderer Beitrag auf Naver erzählt von der Wehmut beim Abschied von einer Klasse, die große Hürden überwunden hat.
Aktuelle Nachrichten von SBS und MBC News thematisieren die psychische Belastung, die sowohl Lehrer als auch Schüler in multikulturellen Klassen erleben. Lehrkräfte übernehmen oft Rollen als Mentoren, Berater und Freunde, um ihre Schüler durch schwierige Phasen zu begleiten.
Arbeitsrealität: Unsichtbare Probleme hinter dem Koreanisch-Unterricht
Hinter dem Engagement steckt oft ein harter Arbeitsalltag. Über 70% der Koreanischlehrer arbeiten befristet, viele mit Verträgen von nur wenigen Wochen bis Monaten. Die meisten erhalten kein volles Gehalt, keine Sozialleistungen und müssen Überstunden leisten, ohne dafür bezahlt zu werden. Ein Bericht von Hankyoreh und ein Brunch-Artikel zeigen, dass viele Lehrer trotz Leidenschaft für den Beruf mit Existenzängsten leben. In Foren wie Nate Pann und TheQoo fordern Nutzer bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung für Koreanischlehrer.
Die jüngste Essay-Aktion hat diese Themen erneut ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und die Debatte über notwendige Reformen angeheizt.
Kulturelle Einblicke: Was internationale Fans wissen sollten
Wenn ihr K-Pop oder K-Dramen liebt und Koreanisch lernen wollt, solltet ihr die kulturellen Hintergründe des Unterrichts in Korea kennen. Lehrer sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Mentoren, Kulturvermittler und manchmal sogar Familienersatz. Das Klassenzimmer ist ein Ort, an dem Kulturen aufeinandertreffen, Missverständnisse entstehen und Freundschaften wachsen.
Blogs und Artikel betonen, wie wichtig Empathie, Geduld und Offenheit beim Sprachenlernen sind. In Communitys wie Instiz und Naver zeigen viele Koreaner Stolz, wenn Ausländer ihre Sprache lernen, erkennen aber auch die Herausforderungen für beide Seiten an.
Community-Stimmen: Was sagen die koreanischen Online-Foren?
Online-Communitys prägen die öffentliche Meinung über Koreanischlehrer stark. Auf TheQoo wurde kürzlich ein Beitrag viral, der Lehrern für ihren Einsatz dankte. Kommentare wie 'Sie sind die stillen Helden des multikulturellen Koreas' oder 'Sie verdienen mehr Unterstützung' sind keine Seltenheit. Auf DC Inside äußern sich Nutzer kritisch über die fehlende staatliche Unterstützung, während andere emotionale Geschichten über eigene Lehrer teilen.
Ein Naver-Blog rief dazu auf, seinen Sprachlehrern zu danken – und löste eine Welle von Dankeskommentaren aus. Auf Nate Pann wird weiterhin über bessere Arbeitsbedingungen diskutiert. Die Mehrheit ist sich einig: Koreanischlehrer verdienen mehr Wertschätzung und Unterstützung.
Fazit: Gemeinsam wachsen – Lehren und Lernen als Lebensweg
Die Geschichten aus dem Wettbewerb 'Geschichten jenseits des Klassenzimmers' zeigen: Lehren ist nie ein einseitiger Prozess. Koreanischlehrer und ihre Schüler gehen gemeinsam auf eine Entdeckungsreise, meistern Herausforderungen und feiern Erfolge. Je multikultureller Korea wird, desto wichtiger wird die Rolle dieser Lehrkräfte. Wenn ihr Koreanisch lernt oder es vorhabt, denkt daran: Jede Unterrichtsstunde ist eine Chance, zu wachsen, zu verbinden und voneinander zu lernen – für beide Seiten.
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