Warum Müssen 928 Ukrainische Kinder Ihre Heimat in Donezk Verlassen?

Oct 10, 2025
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Warum Müssen 928 Ukrainische Kinder Ihre Heimat in Donezk Verlassen?

Das Wettrennen gegen die Zeit: 928 Kinder in Gefahr

Können Sie sich vorstellen, an einem Ort zu leben, wo Drohnen ständig über Ihren Köpfen surren und nach Zielen suchen? Das ist die Realität, mit der Familien konfrontiert sind, die noch in der östlichen Region Donezk in der Ukraine verbleiben[web:90][web:92][web:95]. Am 9. Oktober 2025 haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von Familien mit Kindern aus Teilen der Frontstadt Kramatorsk in der ostukrainischen Region Donezk angeordnet[web:90][web:92][web:95]. Aufgrund der Verschlechterung der Sicherheitslage in bestimmten Gebieten der Stadt Kramatorsk würden Familien mit Kindern evakuiert, erklärte die Stadtverwaltung in sozialen Netzwerken[web:92][web:95][web:97]. Auch zwei benachbarte Dörfer seien von den sofortigen Evakuierungen betroffen[web:92][web:95]. Was diese Situation besonders dringend macht, ist die Tatsache, dass etwa 928 Kinder noch immer in diesen Gefahrenzonen mit ihren Familien leben[web:1][web:37].

In Kramatorsk lebten vor Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 etwa 150.000 Menschen[web:90][web:92][web:95]. Die Stadt befindet sich etwa 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt und ist die letzte große Stadt in Donezk, die noch unter der Kontrolle Kiews steht[web:90][web:92][web:95]. Kramatorsk und seine Umgebung seien regelmäßig Ziel von Angriffen, insbesondere durch Drohnen mit geringer Reichweite, erklärten die Behörden[web:92][web:95][web:97]. Durch die Angriffe würden Wohngebäude und zivile Infrastruktur zerstört und die Arbeit von Sozial- und Gesundheitsdiensten unmöglich gemacht[web:92][web:95][web:97]. Auch die Behörden der Stadt Slowjansk in der Region Donezk, die ebenfalls in der Nähe der Front liegt, riefen die Anwohner auf, die Stadt zu verlassen[web:92][web:95][web:97]. Der Bürgermeister Wadym Lyach erklärte in sozialen Netzwerken: Ich richte mich an die Einwohner der Stadt, speziell an ältere Menschen und an Familien mit Kindern. Es sei Zeit, die Stadt zu verlassen[web:92][web:95][web:97]. Der Feind ziele auf das Energiesystem, insbesondere auf Heizanlagen, betonte der Bürgermeister[web:92][web:95][web:97]. In der Region Donezk bleiben nach offiziellen Angaben noch 17.900 Zivilisten in der Zone aktiver Kampfhandlungen, darunter acht Kinder[web:100].

Russlands Territoriale Gewinne: Die Schaffung der Pufferzone

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Was versucht Russland genau in der Ostukraine zu erreichen? Die russischen Streitkräfte haben ihre Offensive in der Ostukraine verstärkt und sind Berichten zufolge in Richtung der Autobahn Dobropillia-Kramatorsk in der Region Donezk vorgedrungen[web:76][web:98]. Nach Angaben des ukrainischen Open-Source-Intelligence-Projekts DeepState haben Moskaus Truppen offenbar nahe gelegene Siedlungen eingenommen, um weitere Offensivoperationen zu unterstützen, während sie versuchen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen[web:76][web:98]. Die DeepState-Karte zeigt nun die graue Zone, die die Autobahn Dobropillia-Kramatorsk berührt, die noch vor wenigen Wochen regelmäßig von zivilem und militärischem Verkehr genutzt wurde[web:98].

Die russischen Streitkräfte sind inzwischen laut neuesten Meldungen 13 Kilometer hinter die Verteidigungslinie der Ukrainer vorgerückt, nördlich der Stadt Pokrowsk[web:98]. Nach aktuellem Stand konnten die Kreml-Truppen zudem einen schmalen Frontstreifen bis zur Ortschaft Wesele vorrücken[web:98]. Wesele liegt rund 30 Kilometer von den strategisch wichtigen Städten Kostjantyniwka und Kramatorsk entfernt[web:98]. Während Kostjantyniwka bereits seit Längerem von einer Einkesselung bedroht ist, gerät Kramatorsk durch den russischen Vorstoß erstmals ernsthaft in Gefahr[web:98]. Gemeinsam mit Slowjansk zählt Kramatorsk zu den letzten verbliebenen Großstädten unter ukrainischer Kontrolle im Donbass[web:98]. Das Muster ist klar und beunruhigend: Russland versucht seit Monaten, in dieser Region vorzurücken, mit Zangenbewegungen, die sich um Pokrowsk und Kostiantynivka schließen[web:76][web:98]. Die russische Strategie zielt darauf ab, eine Pufferzone entlang der ukrainischen Grenze zu schaffen, um zukünftige ukrainische Angriffe auf russisches Territorium zu verhindern, indem ein Gürtel ukrainischer Grenzdörfer besetzt wird[web:24][web:27][web:101].

Leben unter Beschuss: Wenn das Zuhause zur Kriegszone Wird

Wie leben Menschen eigentlich, wenn der Krieg vor ihrer Haustür steht? Kramatorsk und die umliegenden Städte sind zu Orten geworden, an denen die Bewohner gelernt haben, das charakteristische hohe Summen russischer Selbstmorddrohnen zu erkennen[web:28][web:90][web:92]. In den letzten Wochen haben Bombardierungen bewohnte Gebiete getroffen, was zu Schäden an ziviler Infrastruktur geführt und die Angst unter der Bevölkerung verstärkt hat[web:90][web:92][web:95]. Pokrowsk, einst ein belebtes Industriezentrum mit 60.000 Einwohnern, ist mittlerweile weitgehend zerstört[web:94]. Stromausfälle, Wassermangel und beschädigte Krankenhäuser prägen den Alltag[web:94]. Familien leben in Kellern, Schulen sind geschlossen[web:94]. Zu jedem Zeitpunkt patrouillieren Tausende unbemannte Luftfahrzeuge über mehr als 1.000 Kilometer Frontlinien, was selbst grundlegende Aktivitäten wie Einkaufen oder Postabholen potenziell tödlich macht[web:28][web:90].

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland beschuldigt, mit seinen Angriffen auf die Energieinfrastruktur Chaos säen zu wollen[web:78][web:84]. Russland führte Anfang Oktober seine größte Offensive gegen ukrainische Gasinfrastrukturen seit 2022 durch, was zu Strom- und Wasserausfällen in mehreren Regionen führte[web:84][web:88]. Im Osten des Landes befanden sich die Städte Druschkiwka, Kostjantyniwka und ein Teil von Kramatorsk nach russischen Angriffen ohne Strom[web:88]. Einige Angriffe eliminierten etwa 60 Prozent der ukrainischen Erdgasproduktion[web:2][web:9]. Der Winter 2025-2026 zeichnet sich als besonders harte Herausforderung ab, da die Ukraine voraussichtlich 1,9 Milliarden Euro für Brennstoffimporte ausgeben muss, um die zerstörte Energieinfrastruktur zu kompensieren[web:9]. Hilfsorganisationen wie UNICEF und das Rote Kreuz warnen vor einer dramatischen Verschlechterung der Lage[web:94]. Über 600.000 Kinder seien im Osten des Landes weiterhin von Kampfhandlungen betroffen[web:94]. Der anstehende Winter verschärft die Not zusätzlich: Es fehlt an Heizmaterial, Medikamenten und Trinkwasser[web:94].

Die Unmögliche Wahl: Bleiben oder Gehen?

Warum würde sich jemand dafür entscheiden, unter solch gefährlichen Bedingungen zu bleiben? Diese Frage quält ukrainische Beamte, während sie darum kämpfen, die Bewohner zur Evakuierung zu bewegen. Seit Beginn der groß angelegten Invasion wurden nach aktualisierten Angaben aus dem Teil der Oblast Donezk, das von den ukrainischen Behörden kontrolliert wird, mehr als 1.298.000 Gebietseinwohner in sichere Orte evakuiert, und die Menschen werden jeden Tag weiter evakuiert[web:100]. Davon beträgt die Gesamtzahl der evakuierten Kinder etwa mehr als 198.000, und rund 47.000 sind Menschen mit Behinderungen[web:100]. Derzeit befinden sich etwa 210.000 Zivilisten in der von den ukrainischen Behörden kontrollierten Region, etwa 15.200 von ihnen sind Kinder[web:100].

Der Widerstand ist verständlich: Viele Bewohner haben ihr ganzes Leben in diesen Gemeinden gelebt, sie befürchten, ihr Eigentum an Plünderer zu verlieren, und einige können sich einfach nicht vorstellen, woanders neu anzufangen[web:35][web:55][web:82]. In Ortschaften, wo die obligatorische Evakuierung durchgesetzt wird, bleiben noch 1.163 Kinder aus 904 Familien, die meisten konzentriert im Stadtgebiet Druschkiwka[web:23][web:77][web:80]. Vadym Filashkin, der Leiter der Militärverwaltung der Region Donezk, hat mitgeteilt, dass es fast unmöglich sei, in die Gefahrenzonen hineinzugehen[web:99]. Die Evakuierung erfolgt unter militärischer Begleitung, viele Kinder sollen in sichereren westukrainischen Regionen untergebracht werden[web:94]. Wenn ein Land seine Kinder evakuieren muss, ist der moralische Preis des Krieges offensichtlich[web:94]. Die Zwangsevakuierung von Kindern verdeutlicht, wie sehr der Krieg an den Grundfesten der ukrainischen Gesellschaft zehrt[web:94]. Während das Militär um jedes Dorf kämpft, kämpfen Familien ums Überleben[web:94]. Während der Winter näher rückt und russische Streitkräfte ihren unerbittlichen Vormarsch fortsetzen, wird das Zeitfenster für eine sichere Evakuierung jeden Tag schmaler. Die Frage, vor der diese 928 Kinder und ihre Familien in den 10 neu angeordneten Evakuierungszonen stehen, ist nicht, ob sie gehen sollten, sondern ob sie gehen werden, bevor es zu spät ist[web:90][web:92][web:95].

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