Sechs neue Agrargesetze in Südkorea: Song Mi-ryeongs Kehrtwende, politische Brisanz und die Zukunft der Landwirtschaft

Jul 6, 2025
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Sechs neue Agrargesetze in Südkorea: Song Mi-ryeongs Kehrtwende, politische Brisanz und die Zukunft der Landwirtschaft

Song Mi-ryeong: Vom Widerstand zur Architektin der Agrarreform

Wusstet ihr, dass Song Mi-ryeong, Südkoreas Agrarministerin, das Getreideverwaltungsgesetz einst als „Gesetz zur Zerstörung der Landwirtschaft“ bezeichnete? Noch unter Präsident Yoon Suk-yeol riet sie zum Veto. Doch 2025 bleibt Song im Amt und schlägt einen völlig neuen Kurs ein: Sie entschuldigt sich öffentlich für ihre früheren Aussagen und arbeitet nun aktiv an der Umsetzung der sogenannten „6 Agrargesetze“. Diese politische Kehrtwende sorgt für heftige Diskussionen auf allen Ebenen – von Bauernverbänden bis hin zu Online-Foren.

Was steckt hinter den sechs neuen Agrargesetzen?

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Die „6 Agrargesetze“ umfassen das Getreideverwaltungsgesetz, das Gesetz zur Stabilisierung von Agrar- und Fischereipreisen, das Gesetz zur Katastrophenvorsorge, das Agrarversicherungsrecht sowie zwei neue Gesetze: das Hanwoo-Gesetz (zum Schutz der koreanischen Rinderrasse) und das Gesetz für essentielle Agrarhilfsmittel. Ziel ist es, Reispreise zu stabilisieren, Landwirte gegen Naturkatastrophen abzusichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken. Die Regierung plant, die Katastrophen- und Versicherungsreformen noch vor dem Sommermonsun und die übrigen Gesetze vor der Reisernte im Spätsommer zu verabschieden.

Das Getreideverwaltungsgesetz: Pflichtankauf, Anreize und Streitpunkte

Herzstück der Reform ist das Getreideverwaltungsgesetz. Es verpflichtet die Regierung, überschüssigen Reis aufzukaufen, sobald die Produktion bestimmte Schwellenwerte übersteigt oder die Preise stark fallen. Befürworter sehen darin eine Garantie für bäuerliche Einkommen und nationale Ernährungssicherheit. Kritiker warnen vor Überproduktion, Marktverzerrungen und enormen Kosten für den Staatshaushalt – Schätzungen gehen von bis zu 3 Billionen Won jährlich aus. Die aktuelle Kompromisslinie: Der Pflichtankauf greift erst, wenn Landwirte zuvor freiwillig Anbauflächen reduziert oder auf andere Feldfrüchte umgestellt haben.

Politische Dimension: Warum ist Song Mi-ryeongs Kurswechsel so brisant?

Song Mi-ryeongs Sinneswandel ist nicht nur fachlich, sondern hochpolitisch. Während sie früher eine marktliberale Linie vertrat, folgt sie nun der eher interventionistischen Strategie der Demokratischen Partei. Das Ziel: Die ländliche Basis stärken, aber auch fiskalische Verantwortung zeigen. Viele loben Songs Dialogbereitschaft und Kompromisssuche, doch Skeptiker sehen darin politischen Opportunismus. Die Umsetzung der Gesetze wird zum Lackmustest für die Glaubwürdigkeit der Regierung von Präsident Lee Jae-myung.

Reaktionen aus der Community: Bauern, Experten und Online-Foren

In Foren wie DC Inside, FM Korea oder TheQoo diskutieren Nutzer leidenschaftlich. Einige befürchten, dass die neuen Gesetze vor allem Großbetriebe bevorzugen oder Steuerzahler stärker belasten. Andere begrüßen die Reformen als überfällig, um die Einkommen der Landbevölkerung endlich zu stabilisieren. Besonders viel Beachtung finden Songs öffentliche Entschuldigung und die Bereitschaft, mit Kritikern zu sprechen. Auch auf Naver- und Tistory-Blogs werden die Details der Gesetze und ihre Auswirkungen auf kleine Betriebe intensiv analysiert.

Kultureller Hintergrund: Warum ist Reis in Korea mehr als ein Grundnahrungsmittel?

Für internationale Leserinnen und Leser: Reis ist in Korea Symbol für nationale Identität, Unabhängigkeit und soziale Sicherheit. Die Erinnerung an Hungersnöte und den Koreakrieg prägt das kollektive Bewusstsein. Deshalb ist die staatliche Kontrolle des Reismarktes ein zentrales Element des Gesellschaftsvertrags – und jede Reform wird mit besonderer Leidenschaft diskutiert. Die aktuelle Debatte berührt daher nicht nur wirtschaftliche, sondern auch emotionale und kulturelle Fragen.

Ausblick: Wie geht es weiter mit Koreas Landwirtschaft?

Stand Juni 2025 ist noch offen, wie die sechs Agrargesetze im Parlament verabschiedet werden. Die Regierung will die Katastrophen- und Versicherungsreformen im Juli durchbringen und die übrigen Gesetze bis zur Herbsternte. Ob Song Mi-ryeong einen Kompromiss findet, der Bauern, Steuerzahler und politische Lager zufriedenstellt, bleibt abzuwarten. Sollte sie scheitern, könnte der politische Druck auf sie und die Regierung weiter steigen. Die nächsten Monate werden entscheidend für die Zukunft der koreanischen Landwirtschaft sein.

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