Große Reform in Korea: Das neue One-Stop-Erbschaftsservice bringt Erleichterung für Angehörige von Vermissten

Was ist der One-Stop-Erbschaftsservice und warum ist er so wichtig?
Wusstest du, dass Korea ein einzigartiges System anbietet, mit dem Erben nach dem Tod eines Familienmitglieds alle relevanten Vermögenswerte auf einmal abfragen können? Das 'One-Stop-Erbschaftsservice' ermöglicht die zentrale Abfrage von Bankkonten, Versicherungen, Wertpapieren, Immobilien, Steuern, Renten und mehr – insgesamt 20 Kategorien. Das Ziel: Angehörige sollen nicht mehr von Behörde zu Behörde laufen müssen, sondern erhalten eine gebündelte Übersicht. Dieses Service ist seit 2015 in Betrieb und wird jährlich von Hunderttausenden genutzt.
Die große Reform 2025: Erleichterung für Familien von Vermissten

Bislang war das System für die Angehörigen von Vermissten oft eine zusätzliche Belastung. Der Antrag auf das One-Stop-Service musste innerhalb eines Jahres ab dem vom Gericht festgelegten 'vermuteten Todestag' gestellt werden. Da das gerichtliche Verfahren oft Jahre dauert, war diese Frist für viele Familien längst abgelaufen, bevor sie überhaupt das Urteil erhielten. Seit dem 23. Juni 2025 gilt nun: Die Frist beginnt erst mit dem Tag des gerichtlichen Vermisstenurteils. Angehörige können nun ein Jahr ab diesem Datum das Service beantragen – eine enorme Erleichterung und ein Akt der Gerechtigkeit.
Wie funktioniert das One-Stop-Erbschaftsservice konkret?
Nach dem Tod oder dem Vermisstenurteil können Erben das Service online über die Plattform 'Government24' oder in jedem Bürgeramt beantragen. Notwendig sind das gerichtliche Urteil, ein Nachweis der Verwandtschaft und ein Ausweis. Nach Antragstellung werden alle relevanten Vermögenswerte zentral abgefragt und die Ergebnisse per SMS, Post oder online bereitgestellt. Das Service umfasst Bankguthaben, Versicherungen, Immobilien, Steuern, Renten und mehr. Besonders praktisch: Auch Informationen zu Schulden werden angezeigt, sodass Erben rechtzeitig entscheiden können, ob sie das Erbe annehmen oder ausschlagen.
Reaktionen aus der koreanischen Community und Blogs
In Foren wie TheQoo, DC Inside, Nate Pann und auf Naver sowie Tistory-Blogs wurde die Reform überwiegend positiv aufgenommen. Viele Nutzer berichten von eigenen Erfahrungen mit der alten Regelung und begrüßen die neue Fairness. Kommentare wie 'Endlich denkt die Regierung an die Familien' oder 'Das hätte schon viel früher passieren müssen' sind häufig zu lesen. Es gibt aber auch Stimmen, die noch mehr Flexibilität und Unterstützung fordern, etwa bei besonders komplizierten Fällen.
Kulturelle Hintergründe: Warum ist Erbschaft in Korea ein so sensibles Thema?
In Korea ist die Familie das Herzstück der Gesellschaft, und der Umgang mit dem Nachlass eines Verstorbenen ist eng mit Respekt und Tradition verbunden. Besonders bei Vermisstenfällen entsteht für die Angehörigen eine doppelte Belastung: Neben der emotionalen Ungewissheit kommt der bürokratische Stress hinzu. Das One-Stop-Erbschaftsservice ist daher mehr als ein Verwaltungsinstrument – es ist Ausdruck einer modernen, mitfühlenden Verwaltung, die Tradition und Effizienz vereint.
So beantragst du das Service: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Angehörige von Vermissten können das One-Stop-Erbschaftsservice nun innerhalb eines Jahres nach dem Vermisstenurteil beantragen. Benötigt werden das Gerichtsurteil, ein Nachweis der Verwandtschaft und ein Ausweis. Die Antragstellung ist sowohl online als auch in jedem Bürgerbüro möglich. Wird die Frist versäumt, müssen alle Institutionen einzeln kontaktiert werden – ein enormer Aufwand.
Ein Blick in die Zukunft: Was bedeutet die Reform für die Verwaltung in Korea?
Das Ministerium für Inneres und Sicherheit hat angekündigt, das Service weiter zu verbessern und bürokratische Hürden abzubauen. Die aktuelle Reform ist ein Beispiel für bürgernahe Politik und zeigt, wie Verwaltung auf gesellschaftliche Bedürfnisse reagieren kann. Viele Beobachter erwarten, dass das Modell auch international Beachtung finden wird.
Community- und Fankultur: Wie beeinflusst die Öffentlichkeit die Politik?
Koreanische Online-Communities sind bekannt dafür, gesellschaftliche Themen schnell aufzugreifen und aktiv zu diskutieren. Die Reform des One-Stop-Erbschaftsservice ist ein Beispiel dafür, wie öffentlicher Druck und geteilte Erfahrungen zu konkreten Veränderungen führen können. Für internationale Fans der koreanischen Kultur zeigt sich hier, dass Korea nicht nur in Popkultur und Technologie, sondern auch in Sachen Bürgerrechte und Verwaltung modern und innovativ ist.
Mehr entdecken

Schock in Südkorea: 20-Jähriger mit Handbeil in Schule – Freilassung ohne Haft sorgt für Debatte
Ein junger Mann betrat mit einem Handbeil eine südkoreanische Schule, um Schüler einzuschüchtern, die ihn beleidigt hatten. Er wurde ohne Haft der Staatsanwaltschaft übergeben – das sorgt für große Diskussionen über Sicherheit und Prävention.

Wenn Unternehmen schamlos lügen: Der große Urheberrechts-Skandal in der koreanischen VTuber-Szene
Ein koreanisches Idol-VTuber-Team steht wegen illegaler Musiknutzung unter Beschuss. Die fadenscheinigen Erklärungen der Agentur Parable spalten Fans und Community – zwischen blinder Verteidigung und massiver Kritik.