Flucht und Fahndung: Der Haftbefehl gegen Kim Keon-hees 'Hausverwalter' Kim Ye-seong

Internationale Fahndung nach Kim Ye-seong, dem 'Hausverwalter' von Kim Keon-hee
Am 16. Juli 2025 erließ das Seouler Bezirksgericht einen Haftbefehl gegen Kim Ye-seong (48), bekannt als der 'Hausverwalter' der ehemaligen First Lady Kim Keon-hee. Die Sonderermittler unter der Leitung von Min Joong-ki begründeten dies mit der Befürchtung, dass Kim unbegründet nicht auf Vorladungen reagieren würde. Er hatte sich seit April nach Vietnam abgesetzt und ist bis heute nicht auffindbar. Die Staatsanwaltschaft leitete sofort die Ungültigmachung seines Passes ein und beantragte über das Polizeipräsidium eine Interpol-Red-Notice. Damit soll weltweit gängige Fahndung ausgelöst werden, um Kim zurück nach Südkorea zu bringen und ihm das weitere Erscheinen vor Gericht zu sichern.
Flucht von Vietnam in ein Drittland und internationale Zusammenarbeit

Ursprünglich wurde vermutet, dass Kim sich in Vietnam aufhält. Neue Indizien lassen jedoch auf eine Flucht in ein Drittland wie Thailand schließen. Seine Kinder waren bereits Anfang Juli nach Vietnam gereist, was Ermittler als koordinierte Familienflucht werten. Die Sonderermittler kooperieren eng mit Interpol und ausländischen Behörden, um Kims genauen Aufenthaltsort zu ermitteln und eine Auslieferung zu erwirken.
Der 'Hausverwalter-Skandal': Dubiose Investitionen in IMS Mobility
Im Zentrum des Skandals steht die von Kim mitbegründete Autovermietungsfirma IMS Mobility. 2023 zog die in Schieflage geratene Firma 18,4 Milliarden Won an Investitionen von Großkonzernen wie Kakao Mobility und HS Hyosung an Land – trotz einer Bilanz, die 55,6 Milliarden Won Eigenkapital einem Schuldenberg von 141,4 Milliarden Won gegenüberstellte. Ein Teil der Gelder floss über die Scheinfirma Innovest Korea, deren einziger Direktor Kims Ehefrau ist. Ermittler sehen darin eine mögliche Geldwäsche und Vetternwirtschaft, da ein großer Teil der Investitionssumme in private Kanäle überging.
Befragung von Führungskräften der beteiligten Unternehmen
Ab dem 17. Juli wurden Top-Manager der investierenden Unternehmen vorgeladen: Der Gründer von Kakao, Kim Beom-su, Wirtschaftsvize Jo Hyeong-sang von HS Hyosung, der frühere Präsident von Korea Securities Finance und weitere ranghohe Vertreter mussten Auskunft geben. Sie bestreiten jegliche Einflussnahme, doch die Sonderermittler prüfen intensiv, ob es sich um legitime Investments oder gezielte Gefälligkeiten handelte.
Öffentliche Reaktionen und Diskussionen in Online-Communities
In Foren wie Nate und auf Tistory-Blogs kocht die Debatte über den 'Hausverwalter' hoch. Viele Nutzer kritisieren, dass politische Nähe zu Investitionsvorteilen geführt habe, und fordern strengere Kontrollen für Präsidentenfamilien. Schlagzeilen wie "Wie lange noch?" oder "Korruption hat System" spiegeln die wachsende Skepsis in der Bevölkerung wider.
Internationale Bedeutung und rechtliche Präzedenzfälle
Der Fall zeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Kooperation bei Korruptionsermittlungen ist. Interpol-Red-Notices und Pass-Invalidierungen sind zentrale Instrumente, um flüchtige Verdächtige zur Rechenschaft zu ziehen. Das Ergebnis dieser Ermittlungen könnte Maßstäbe für künftige Verfahren in Südkorea und weltweit setzen, wenn es darum geht, politische Einflussnahme und Wirtschaftskriminalität zu bekämpfen.
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