Südkoreas 21. Präsidentschaftswahl: Rekordverdächtige 34,74% Wahlbeteiligung bei der vorzeitigen Stimmabgabe

Historischer Anstieg der vorzeitigen Wahlbeteiligung
Am 2. Juni 2025, kurz vor dem offiziellen Wahltag der 21. Präsidentschaftswahl in Südkorea, wurde eine vorzeitige Wahlbeteiligung von 34,74% verzeichnet – ein Rekordwert, der die hohe Mobilisierung der Wählerschaft unterstreicht. Bereits am ersten Tag der vorzeitigen Stimmabgabe lag die Beteiligung bei fast 20%, was die größte jemals an einem einzigen Tag registrierte Quote in Südkorea darstellt. Insgesamt nutzten über 15 Millionen Bürger die Möglichkeit, ihre Stimme frühzeitig abzugeben, was die Bedeutung und Dringlichkeit dieser Wahl in einer politisch angespannten Zeit verdeutlicht.
Politischer Hintergrund und Krisensituation

Die Wahl wurde notwendig, nachdem der damalige Präsident Yoon Suk-yeol im Dezember 2024 kurzzeitig das Kriegsrecht verhängte und dadurch eine Staatskrise auslöste. Sein Amtsenthebungsverfahren wurde vom Verfassungsgericht bestätigt, was zur Einberufung der Neuwahlen führte. Die politische Landschaft ist stark polarisiert, wobei die regierende People Power Party (PPP) mit Kim Moon-soo und die Opposition mit Lee Jae-myung als Hauptkandidaten antreten. Lee gilt laut Umfragen als Favorit, während Kim versucht, die konservative Basis zu mobilisieren.
Regionale Unterschiede und demografische Trends
Die Wahlbeteiligung variiert stark zwischen den Regionen. So erreichte die Provinz Jeolla-namdo mit 56,5% die höchste vorzeitige Beteiligung, während Daegu mit 25,63% am niedrigsten lag. In der Hauptstadt Seoul lag die Beteiligung bei 34,28%. Diese Unterschiede spiegeln historische politische Präferenzen und die Effizienz lokaler Mobilisierungsstrategien wider. Besonders auffällig ist die hohe Beteiligung junger Wähler, die durch soziale Medien und Online-Kampagnen verstärkt zum frühen Wählen animiert wurden.
Logistische Herausforderungen und öffentliche Reaktionen
Trotz der hohen Beteiligung kam es zu organisatorischen Problemen: Fehler bei der Stimmzettelverteilung und lange Wartezeiten führten zu Kritik seitens der Öffentlichkeit und der Opposition. Die Wahlkommission entschuldigte sich für diese Vorkommnisse, die das Vertrauen einiger Bürger in den Wahlprozess beeinträchtigten. Gleichzeitig zeigen Online-Foren wie Theqoo, Nate Pann und DC Inside ein breites Spektrum an Meinungen – von Stolz über die hohe Wahlbeteiligung bis zu Skepsis gegenüber möglichen Unregelmäßigkeiten.
Gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des vorzeitigen Wählens
In Südkorea hat das vorzeitige Wählen seit seiner Einführung 2014 eine wichtige Rolle eingenommen. Es ermöglicht nicht nur eine Entzerrung des Wahlaufkommens am Wahltag, sondern ist auch Ausdruck einer ausgeprägten Wahlkultur, bei der das Wählen als gesellschaftliches Ereignis gilt. Familien und Freundeskreise besuchen gemeinsam die Wahllokale, und das Teilen der Wahlteilnahme in sozialen Medien hat das Bewusstsein und die Motivation besonders bei jungen Menschen gesteigert.
Ausblick auf den Wahltag und die politische Zukunft
Die hohe vorzeitige Wahlbeteiligung könnte die Dynamik des Wahltags verändern, da viele Wähler bereits ihre Stimme abgegeben haben. Experten erwarten eine spannende und knappe Entscheidung, die den Ausgang der Wahl maßgeblich beeinflussen wird. Die Wahl gilt als wegweisend für die politische Stabilität Südkoreas nach der jüngsten Krise und könnte die Weichen für die zukünftige Ausrichtung des Landes stellen. Internationale Beobachter verfolgen den Prozess mit großem Interesse, da er beispielhaft für demokratische Resilienz in einem polarisierten Umfeld steht.
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