„Gute Nachbarn“ in Korea: 40.000 Menschen aus dem Schatten geholt – Eine Ehrung für stille Helden

Einleitung: Wusstest du, wie viele Menschen in Korea durchs Raster fallen?
In Korea gibt es trotz eines ausgebauten Sozialsystems immer noch zehntausende Menschen, die keine staatliche Unterstützung erhalten. Das Projekt „Gute Nachbarn“ (좋은이웃들) wurde 2012 ins Leben gerufen, um genau diese Menschen zu finden und ihnen zu helfen. Mit über 70.000 Freiwilligen in 140 Regionen ist das Netzwerk heute ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement. Im Jahr 2024 wurden 40.000 Bedürftige entdeckt und mit Hilfsleistungen im Wert von über 10 Milliarden Won unterstützt[#3][#5][#6].
Die Preisverleihung 2025: Anerkennung für Alltagshelden

Am 17. Juni 2025 fand in Seoul am Han-Fluss die feierliche Preisverleihung für das Projekt „Gute Nachbarn“ statt. Das Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt sowie der Koreanische Sozialhilferat ehrten 45 Personen – darunter Freiwillige, Spender und Beamte – für ihren besonderen Einsatz. Besonders bewegend war die Dankesrede von Cha Myung-hee, die seit 2014 als Freiwillige aktiv ist: Sie empfindet es als Glück, gebraucht zu werden und helfen zu dürfen. Die Atmosphäre war geprägt von Stolz und Dankbarkeit[#1][#2][#3].
Wie funktioniert „Gute Nachbarn“? Ein Netzwerk, das Unsichtbare sichtbar macht
Das Hauptziel von „Gute Nachbarn“ ist es, Menschen zu finden, die durch das staatliche Netz fallen: Ältere, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende oder Familien in plötzlicher Not. Die Freiwilligen werden geschult, um Anzeichen von Not in ihrer Nachbarschaft zu erkennen – etwa vernachlässigte Wohnungen oder Kinder, die nicht zur Schule gehen. Nach der Identifikation werden die Betroffenen mit privaten und öffentlichen Hilfsangeboten wie Lebensmitteln, medizinischer Versorgung oder Beratung unterstützt. 2024 wurden so 40.000 Menschen erreicht[#3][#5][#6].
Erfahrungen aus erster Hand: Stimmen der Freiwilligen
In Naver- und Tistory-Blogs berichten viele Freiwillige von ihren Erlebnissen. Sie erzählen, wie erfüllend es ist, Menschen Hoffnung zu geben. Ein Blogger schildert, wie ein einfacher Hausbesuch das Leben einer älteren Nachbarin veränderte. Andere berichten von Teamarbeit bei der Organisation von Hilfsaktionen. Diese Geschichten zeigen, dass Freiwilligenarbeit nicht nur den Empfängern, sondern auch den Helfenden selbst viel gibt – Empathie, Dankbarkeit und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein[#7][#8][#13].
Community-Reaktionen: Was sagt das koreanische Internet?
In Online-Communities wie Theqoo, Nate Pann, Instiz und DCInside wird die Preisverleihung lebhaft diskutiert. Viele loben die Freiwilligen für ihren selbstlosen Einsatz und fordern mehr Anerkennung für solche Initiativen. Einige Nutzer sind überrascht, wie groß das Problem der sozialen Ausgrenzung ist, andere teilen eigene Erfahrungen mit Hilfsprogrammen. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die fragen, warum so viele Menschen überhaupt durchs Raster fallen, und fordern eine Stärkung des staatlichen Netzes. Insgesamt herrscht Bewunderung, aber auch der Wunsch nach strukturellen Verbesserungen[#3][#6][#15].
Kulturelle Einordnung: Warum ist Nachbarschaftshilfe in Korea so wichtig?
Um die Bedeutung von „Gute Nachbarn“ zu verstehen, muss man die koreanische Kultur kennen. Es gibt eine starke Tradition der Gemeinschaftsverantwortung, aber auch ein Stigma, Hilfe zu suchen. Viele Bedürftige scheuen sich aus Stolz oder Angst vor sozialer Ausgrenzung, staatliche Unterstützung zu beantragen. Hier setzen Projekte wie „Gute Nachbarn“ an: Sie bieten diskrete, empathische Hilfe und überbrücken die Lücke zwischen offiziellen Systemen und realen Bedürfnissen. Für internationale Leser ist das ein Beispiel dafür, wie Korea moderne Sozialhilfe mit traditionellen Werten verbindet[#4][#5][#8].
Blick in die Zukunft: Wie geht es weiter mit der Nachbarschaftshilfe?
Der Erfolg von „Gute Nachbarn“ hat die Debatte über die Ausweitung ähnlicher Initiativen befeuert. Experten und Blogger fordern mehr Schulungen, bessere Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und mehr finanzielle Unterstützung für Freiwilligenprogramme. Das Ziel: Niemand soll mehr in einer sozialen Grauzone leben müssen. Bis dahin werden die stillen Helden von „Gute Nachbarn“ weiter an Türen klopfen und zeigen, dass eine solidarische Gesellschaft mit kleinen Gesten beginnt[#5][#6][#7].
Fazit: Was wir von „Gute Nachbarn“ lernen können
Die Geschichte von „Gute Nachbarn“ ist mehr als eine Nachricht – sie ist ein Beweis für die Kraft von Gemeinschaft, Mitgefühl und Ausdauer. Ob in Korea oder anderswo: Die wichtigste Lektion ist, auf diejenigen zu achten, die sonst übersehen werden. Das Projekt ist ein inspirierendes Vorbild für soziale Bewegungen weltweit. Das nächste Mal, wenn du von einem Freiwilligen hörst, der an die Tür eines Nachbarn klopft, denk daran: Diese kleine Geste kann ein Leben verändern.
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