Trump droht Japan mit 25% Zöllen: "Wir werden uns an den Brief halten"

Jul 17, 2025
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Trump droht Japan mit 25% Zöllen: "Wir werden uns an den Brief halten"

Trumps Ultimatum: "Japan wird den vollen Zoll zahlen"

US-Präsident Donald Trump hat am 16. Juli eine klare Botschaft an Japan gesendet: Die angekündigten 25% Zölle werden wahrscheinlich wie geplant in Kraft treten. Während eines Treffens mit dem Premierminister von Bahrain im Weißen Haus erklärte Trump gegenüber Reportern: "Wir verhandeln mit ihnen, aber ich denke, wahrscheinlich werden wir mit Japan nach dem Brief vorgehen". Diese Aussage signalisiert, dass die am 7. Juli angekündigten 25% Gegenzölle ab dem 1. August tatsächlich implementiert werden könnten, da die Verhandlungen ins Stocken geraten sind.

Trump hatte bereits am Vortag betont, dass "Briefe Vereinbarungen sind" und "jedes Mal, wenn wir einen Brief senden, ist das grundsätzlich eine Vereinbarung". Diese harte Haltung zeigt, dass Trump offizielle Mitteilungen als verbindliche Verpflichtungen betrachtet, nicht als Verhandlungsausgangspunkte. Die Trump-Administration hatte Japan am 7. Juli offiziell über die Erhöhung der Gegenzölle von 24% auf 25% informiert - eine scheinbar geringfügige Steigerung von einem Prozentpunkt, die jedoch eine bedeutende Verschärfung der amerikanischen Position gegenüber seinem asiatischen Verbündeten darstellt.

Ishibas politisches Dilemma: Wahlen vs. Handelszugeständnisse

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Premierminister Shigeru Ishiba befindet sich in einer besonders prekären Lage, da die Oberhauswahlen (Sangiin) für den 20. Juli angesetzt sind. Jede größere Konzession an die USA könnte sich politisch als kostspielig erweisen und seine Regierung schwächen. Politische Analysten weisen darauf hin, dass übermäßige Zugeständnisse in sensiblen Handelsfragen, insbesondere in der Landwirtschaft und Automobilindustrie, als Kapitulation vor amerikanischem Druck wahrgenommen werden könnten.

Die Situation wird durch die niedrigen Zustimmungswerte von Ishibas Kabinett zusätzlich erschwert, die bei nur 31% liegen. Japanische Medien berichten, dass die Regierungspartei LDP und die Koalitionspartei Komeito Schwierigkeiten haben werden, die angestrebten 50 Sitze zu erreichen, um die Mehrheit im Oberhaus zu behalten. Einige LDP-Abgeordnete haben sogar öffentlich Ishibas Wahlkampfunterstützung abgelehnt, wobei ein Abgeordneter erklärte: "Bringt es Stimmen zurück, wenn der Premierminister zur Wahlkampfhilfe kommt?". Diese internen Spannungen schwächen Ishibas Verhandlungsposition mit Washington erheblich.

Wirtschaftliche Auswirkungen: Japans Exporte im freien Fall

Die bereits bestehenden Handelsspannungen zeigen deutliche Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft. Japans Exporte fielen im Juni 2025 um 0,5% gegenüber dem Vorjahr und markierten damit den zweiten aufeinanderfolgenden Rückgang nach einem Minus von 1,7% im Mai. Diese Abwärtsentwicklung steht im Gegensatz zu den Prognosen der Ökonomen, die ein Wachstum von 0,5% erwartet hatten.

Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei den Exporten in die USA, die im Juni um 11,4% einbrachen und sich damit gegenüber dem bereits schlechten Mai-Wert von 11% weiter verschlechterten. Der Automobilsektor, ein Pfeiler der japanischen Wirtschaft, wurde besonders hart getroffen mit einem Exportrückgang von 26,7% im Juni, was den bereits schweren Einbruch von 24,7% im Mai fortsetzt. Diese Zahlen sind besonders besorgniserregend, da Automobile 28,3% aller japanischen Exporte in die USA ausmachen. Die Handelsbilanz mit den USA zeigte im ersten Halbjahr 2025 ein Defizit von 2,2 Billionen Yen (15 Milliarden US-Dollar) aus amerikanischer Sicht, was Trump kontinuierlich als Argument für seine Zollpolitik anführt.

Indonesiens Erfolgsgeschichte: Ein Modell für Verhandlungen

Während Japan mit Trumps Handelsforderungen kämpft, hat sich Indonesien als Beispiel für erfolgreiche Verhandlungen etabliert. Am 15. Juli kündigte Trump ein umfassendes Handelsabkommen mit Indonesien an, das die Zölle des Landes erheblich von 32% auf 19% reduziert, während amerikanische Produkte vollständig zollfrei Zugang zum indonesischen Markt erhalten. Trump prahlte damit, direkt mit dem indonesischen Präsidenten verhandelt zu haben und bezeichnete das Abkommen als "großartig für unsere Unternehmen".

Das Abkommen umfasst Indonesiens Verpflichtungen zum Kauf von 50 Boeing-Flugzeugen, 15 Milliarden US-Dollar an amerikanischen Energieprodukten und 4,5 Milliarden US-Dollar an landwirtschaftlichen Produkten. Der indonesische Präsidentensprecher Hasan Nasbi bestätigte, dass Präsident Prabowo Subianto direkt mit Trump telefoniert hatte, um die Verhandlungen abzuschließen, und bezeichnete es als "Ergebnis der enormen Anstrengungen unseres Verhandlungsteams". Diese Struktur zeigt, was Trump als Win-Win-Ergebnis betrachtet: Die USA erhalten bevorzugten Zugang zu ausländischen Märkten und reduzieren gleichzeitig ihr Handelsdefizit. Der Kontrast zu Japans Situation ist deutlich und könnte als zusätzlicher Druck dienen, damit Tokio ähnliche Bedingungen akzeptiert.

Indien auf der Zielgeraden: Vielversprechende Verhandlungen

Trump äußerte sich auch optimistisch über die Handelsverhandlungen mit Indien und beschrieb die Gespräche als "sehr nahe" an einem Abkommen. Im Gegensatz zu Japan scheint Indien die Verhandlungen mit größerem Erfolg zu navigieren und möglicherweise einen pragmatischeren Ansatz gegenüber amerikanischen Handelsforderungen zu verfolgen. Bloomberg berichtet, dass Indien von den USA einen niedrigeren Zollsatz als Indonesiens 19% oder Vietnams 20% fordert.

Trumps Optimismus bezüglich Indien steht im deutlichen Kontrast zu seiner harten Haltung gegenüber Japan. Während Japan sich als zurückhaltend bei bedeutenden Zugeständnissen in der Automobil- und Landwirtschaftsbranche erwiesen hat, scheint Indien bereit zu sein, einen Mittelweg zu finden, der Trumps Forderungen erfüllt, ohne die nationalen Interessen vollständig zu kompromittieren. Trump erklärte in einem Interview mit Real America Voice: "Wir kommen einem Handelsabkommen mit Indien näher" und fügte hinzu: "Auch die EU möchte mit uns verhandeln". Diese Flexibilität in der Diplomatie könnte der Schlüssel zum Erfolg in Verhandlungen mit der Trump-Administration sein.

Trumps Handelskrieg: Auswirkungen auf asiatische Verbündete

Trumps Handelsstrategie hat erhebliche Spannungen nicht nur mit Gegnern wie China, sondern auch mit traditionellen Verbündeten wie Japan und Südkorea geschaffen. Der US-Präsident war in seiner Botschaft deutlich: Bündnisbeziehungen befreien Länder nicht von der Erfüllung amerikanischer Handelsforderungen. Diese Haltung markiert einen fundamentalen Wandel in der amerikanischen Handelsdiplomatie, wo geopolitische Überlegungen traditionell Handelsstreitigkeiten milderten.

Trump betonte am 15. Juli, dass "Korea und einige andere Länder signalisiert haben, dass sie bereit sind, den Handel zu öffnen, aber Japan ist das nicht". Diese öffentliche Kritik an Japan, während gleichzeitig Südkorea gelobt wird, zeigt Trumps Taktik, Verbündete gegeneinander auszuspielen, um Zugeständnisse zu erzielen. Die Finanzmärkte haben ebenfalls negativ auf die Eskalation der Handelsspannungen reagiert, wobei der S&P 500 seinen stärksten Rückgang seit drei Wochen nach Trumps Ankündigungen verzeichnete. Kevin Hassett, Vorsitzender des National Economic Council im Weißen Haus, erklärte gegenüber Fox News: "Es gibt mehrere Handelsabkommen, die bald angekündigt werden" und "die von Präsident Trump gesetzte Frist vom 1. August fördert neue Verhandlungsaktivitäten mit verschiedenen Ländern".

Zukunftsaussichten: Diplomatie oder Handelskonfrontation?

Mit dem schnell näherrückenden Stichtag des 1. August stehen sowohl Japan als auch die USA vor entscheidenden Entscheidungen. Für Japan ist das Dilemma klar: bedeutende Zugeständnisse machen, die innenpolitisch kostspielig sein könnten, oder Zölle in Kauf nehmen, die der Wirtschaft ernsthaft schaden könnten. Ökonomen schätzen, dass 25% Zölle Japans BIP um 0,8% im Jahr 2025 reduzieren könnten, mit potenziell schwereren Auswirkungen in den Folgejahren.

Trump seinerseits scheint zuversichtlich, dass seine Strategie des maximalen Drucks Japan schließlich zum Nachgeben zwingen wird. Seine Erklärung, dass "Briefe Vereinbarungen sind", deutet darauf hin, dass er offizielle Mitteilungen als verbindliche Verpflichtungen betrachtet, nicht als Ausgangspunkte für Verhandlungen. Diese Starrheit könnte bedeuten, dass die nächsten zwei Wochen entscheidend für die Zukunft der Handelsbeziehungen zwischen den USA und Japan sein werden, mit Auswirkungen, die sich weit über den Handelsbereich hinaus auf die geopolitische Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum erstrecken. Ein Regierungsbeamter aus Ishibas Umfeld erklärte gegenüber der Sankei Shimbun: "Der Premierminister wird nicht zurücktreten" und "während der Zollverhandlungen zurückzutreten würde den nationalen Interessen schaden". Die internationale Gemeinschaft beobachtet gespannt, ob diplomatische Lösungen das verhindern können, was viele Ökonomen als schädlichen Handelskrieg befürchten.

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