Plattformarbeit in Korea: Heftige Debatte im Parlament – Was steckt wirklich dahinter?

Korea im Fokus: Warum Plattformarbeit 2025 alle bewegt
Wusstet ihr, dass Korea mittlerweile das Zentrum der globalen Debatte rund um Plattformarbeit ist? Am 10. Juli 2025 fand im Nationalparlament das große ILO-Forum statt – Thema: Wie können Plattformarbeiter besser geschützt werden? Von Food-Lieferanten über App-Entwickler bis zu Freelancern – Millionen Menschen sind betroffen. Die Veranstaltung wurde live auf YouTube übertragen und sorgte schon im Vorfeld für hitzige Diskussionen auf Naver, Daum, Theqoo und Co.
ILO und EU: Zwei Modelle, ein Ziel?

Die Moderation übernahm Professor Seung-Gil Lee von der ILO Korea. Jun Namgoong vom Korea Labour Institute präsentierte, wie die ILO internationale Standards für Plattformarbeit entwickeln will. Professor Kwangsoo Han analysierte, wie die EU mit ihrer neuen Richtlinie Plattformarbeitern grundlegende Rechte zusichert und warum das auch für Korea relevant ist. Beide Institutionen setzen sich dafür ein, die Definition von „Arbeiter“ zu erweitern, damit auch Freelancer und Gig-Worker nicht länger durchs Raster fallen.
Aktuelle Nachrichten und Blog-Trends: Was die Medien berichten
In den letzten Wochen erschienen über zehn Nachrichtenartikel und zahlreiche Blogbeiträge auf Naver und Tistory. Die Schlagzeilen reichen von „Korea schützt Gig-Worker“ bis zu „Unternehmer warnen vor Überregulierung“. Viele Blogger schildern ihre persönlichen Erfahrungen mit unsicheren Einkommen und fehlender sozialer Absicherung. Besonders ein Naver-Blog wurde viel geteilt: Er bezeichnete das Forum als Wendepunkt für alle, die digital arbeiten – egal ob Essenslieferant oder Programmierer.
Online-Communities: Zwischen Hoffnung und Skepsis
Wer regelmäßig auf Theqoo, Nate Pann, Instiz, DC Inside, FM Korea oder PGR21 unterwegs ist, weiß: Plattformarbeit polarisiert. Positive Stimmen fordern endlich gleiche Rechte für alle Arbeiter, während andere vor steigenden Kosten und Bürokratie warnen. Ein beliebter Kommentar auf DC Inside: Plattformarbeiter halten das Land am Laufen! Auf Nate Pann hingegen die Sorge: Zu viel Regulierung könnte Firmen vertreiben oder zur Automatisierung führen. Die Diskussion zeigt, wie emotional das Thema in Korea ist.
Kultureller Kontext: Was internationale Leser wissen sollten
Koreas Arbeitsmarkt ist traditionell in Stammbelegschaften und „atypische“ Arbeitsformen wie Freelancer oder Plattformarbeiter gespalten. Die Digitalisierung, hohe Jugendarbeitslosigkeit und der Boom der Gig-Economy verschärfen die Problematik. Während große Unternehmen ihre Angestellten gut absichern, bleiben Plattformarbeiter oft ohne Schutz. Über zwei Millionen Menschen arbeiten inzwischen in diesem Sektor – die Forderung nach Reformen wird lauter.
Politische Vorschläge und die Zukunft der Plattformarbeit
Das Forum brachte konkrete Vorschläge: Ausweitung von Sozialversicherung und Renten auf Plattformarbeiter, Einführung einer Beweislastumkehr (Unternehmen müssen nachweisen, dass jemand kein Angestellter ist) und Übernahme von EU-Regeln zu algorithmischem Management und fairem Lohn. Politiker beider Lager und Verbände sind sich einig: Das alte System passt nicht mehr zur digitalen Arbeitswelt. Die Regierung prüft Reformen, die Freelancern mehr Rechte geben, aber auch die Interessen der Start-ups berücksichtigen.
Warum das Thema auch für internationale Fans spannend ist
Ob K-Pop-Fan oder Tech-Enthusiast – die Entwicklung in Korea könnte weltweit zum Vorbild werden. Die lebendige Online-Community beeinflusst Politik und Meinung wie kaum anderswo. Die hitzigen Debatten auf Foren und Blogs zeigen: Korea ringt um ein gerechtes Modell für die Arbeit der Zukunft – und die ganze Welt schaut zu.
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