Itaewon-Katastrophe: Was ihr über die neue Unterstützung für Betroffene und Hinterbliebene 2025 wissen müsst

Ein langer Weg: Die Regierung startet endlich den Hilfsfonds für Itaewon-Opfer
Wusstet ihr, dass seit der schrecklichen Halloween-Katastrophe in Itaewon bereits mehr als zweieinhalb Jahre vergangen sind? Am 9. Juni 2025 hat die südkoreanische Regierung endlich die Antragsphase für einen speziellen Unterstützungsfonds eröffnet. Präsident Lee Jae-myung versprach großzügige Hilfe und betonte, dass die Bedürfnisse der Opfer und ihrer Familien im Mittelpunkt stehen. Die Katastrophe, bei der am 29. Oktober 2022 mindestens 159 Menschen starben und fast 200 verletzt wurden, war ein Schock für das ganze Land. Viele Familien fordern seitdem nicht nur finanzielle, sondern auch gesellschaftliche Anerkennung und Gerechtigkeit.
Wer bekommt die Unterstützung? Anspruchsberechtigte im Überblick

Der neue Hilfsfonds richtet sich an eine breite Gruppe: Neben den direkt betroffenen Opfern und deren engsten Angehörigen (Eltern, Kinder, Geschwister) können auch Cousins und Personen, die im selben Haushalt lebten, Unterstützung beantragen. In besonderen Fällen kann das Komitee auch Personen außerhalb des Haushalts berücksichtigen. Ebenfalls antragsberechtigt sind Überlebende mit körperlichen oder psychischen Schäden, Gewerbetreibende in der Nähe des Unglücksorts sowie Rettungskräfte. Auch Ausländer ohne koreanische Meldeadresse können sich an das Amt wenden, das für die Botschaft ihres Heimatlandes zuständig ist.
Wie viel Geld gibt es? Staffelung und Besonderheiten der Auszahlung
Die Höhe der Unterstützung hängt von der Haushaltsgröße und dem Status der Betroffenen ab. Für verletzte Opfer gibt es für einen Einpersonenhaushalt 730.500 Won (etwa 540 Euro), für zwei Personen 1,2 Millionen und für drei Personen 1,54 Millionen Won. Hinterbliebene erhalten höhere Summen: Einpersonenhaushalte bekommen 1,46 Millionen Won (ca. 1.000 Euro), zwei Personen 2,41 Millionen, drei Personen 3,08 Millionen, bis zu maximal 5,55 Millionen Won (fast 4.100 Euro) für Haushalte mit sieben oder mehr Mitgliedern. Es handelt sich dabei um eine einmalige Zahlung, nicht um eine monatliche Unterstützung. Wichtig: Für Empfänger der staatlichen Grundsicherung wird diese Hilfe ein Jahr lang nicht als Einkommen angerechnet.
So läuft der Antrag: Fristen, Wege und Tipps
Die Anträge können ab sofort beim zuständigen Stadt-, Kreis- oder Bezirksamt gestellt werden. Ausländer ohne koreanische Adresse wenden sich an das Amt, das für ihre Botschaft zuständig ist. Die Unterlagen können persönlich, per Post oder Fax eingereicht werden. Wer mit der Entscheidung nicht einverstanden ist, hat 30 Tage Zeit für einen Einspruch. Die Regierung hofft, dass die Zahlungen den Betroffenen helfen, nach Jahren der Unsicherheit wieder etwas Stabilität zu gewinnen.
Community-Reaktionen: Zwischen Erleichterung und Kritik
Die Ankündigung des Hilfsfonds sorgte in südkoreanischen Online-Communities wie TheQoo, Nate Pann, Instiz, Naver, Daum, DC Inside, FM Korea und PGR21 für eine Welle von Kommentaren. Viele Nutzer zeigten sich erleichtert, dass die Regierung endlich Verantwortung übernimmt: 'Endlich wird das Leid der Familien anerkannt' oder 'Besser spät als nie'. Andere kritisieren die Höhe der Beträge als zu gering und bemängeln die lange Wartezeit: 'Kein Geld der Welt bringt die Liebsten zurück' und 'Nach Jahren der Untätigkeit ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein'. In Blogs berichten Betroffene von bürokratischen Hürden und dem anhaltenden seelischen Schmerz, der weit über die mediale Aufmerksamkeit hinausgeht.
Kultureller Kontext: Warum diese Unterstützung in Korea so wichtig ist
Für internationale Leser ist es wichtig zu wissen, dass öffentliche Katastrophen in Korea immer wieder zu Debatten über staatliche Verantwortung und Sicherheit führen. Die Halloween-Katastrophe in Itaewon, die nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen stattfand, hat Schwächen im Katastrophenschutz und in der Krisenkommunikation offengelegt. Das langsame Tempo bei Entschädigung und Aufarbeitung hat das Vertrauen vieler Menschen in die Behörden erschüttert. Der neue Hilfsfonds ist daher mehr als nur finanzielle Hilfe – er ist ein Symbol für gesellschaftliche Verantwortung. Auch die Tatsache, dass ausländische Opfer und ihre Familien einbezogen werden, zeigt, wie international geprägt das heutige Korea ist.
Wie geht es weiter? Aufarbeitung, Forderungen und Zukunftsaussichten
Auch wenn der Hilfsfonds für Erleichterung sorgt, bleibt der Ruf nach Wahrheit und Gerechtigkeit laut. Präsident Lee hat die Sonderkommission angewiesen, die Ermittlungen zu beschleunigen und volle Transparenz zu gewährleisten. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Regierung ihren Versprechen gerecht wird. Für viele Familien ist klar: 'Wir leben seit Jahren mit diesem Trauma. Das Mindeste ist, dass unser Schicksal anerkannt wird.' Die Itaewon-Katastrophe bleibt ein Mahnmal in der koreanischen Gesellschaft – und wie das Land mit ihr umgeht, wird entscheidend für die Zukunft der öffentlichen Sicherheit sein.