Heftige Regenfälle und Monsunstart: So erlebt Südkorea den Juni 2025

Jun 21, 2025
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Heftige Regenfälle und Monsunstart: So erlebt Südkorea den Juni 2025

Ein früher und heftiger Monsun: Das Wetter im Juni 2025

Wusstet ihr, dass der Monsun in Südkorea dieses Jahr besonders früh und mit ungewöhnlicher Intensität begonnen hat? Laut dem koreanischen Wetterdienst startete die Regenzeit bereits Mitte Juni, drei bis sieben Tage früher als im langjährigen Durchschnitt. Besonders betroffen sind die zentralen und südlichen Regionen, aber auch auf Jeju begann die Monsunzeit etwa eine Woche früher als üblich. Der Grund: Ein ungewöhnlich starkes Nordpazifikhoch, das warme, feuchte Luftmassen nach Korea bringt und so für starke Niederschläge sorgt. Experten erwarten für 2025 eine Regenzeit mit 120–130 % des üblichen Jahresniederschlags, was sich bereits jetzt in häufigeren und heftigeren Schauern zeigt.

Wie viel Regen fällt wirklich? Prognosen und regionale Unterschiede

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Die aktuellen Prognosen zeigen, dass die Regenmengen regional stark variieren: In Seoul, Incheon und Gyeonggi werden 30–80 mm erwartet, lokal sogar bis zu 120 mm. In Daejeon und Jeolla können es bis zu 150 mm werden, während Busan, Ulsan und Jeju mit 20–80 mm rechnen müssen. Besonders kritisch: In einigen Regionen werden bis zu 50 mm pro Stunde gemessen – das entspricht sintflutartigen Regenfällen, die Straßen und Unterführungen schnell überfluten können. Die Temperaturen bleiben dabei sommerlich: Die Tiefstwerte liegen zwischen 20 und 24°C, die Höchstwerte zwischen 24 und 29°C. Die Luftfeuchtigkeit steigt im Laufe des Monats deutlich an, was das Wetter zusätzlich drückend macht.

Alltag im Regen: Auswirkungen auf Verkehr, Reisen und Freizeit

Die starken Regenfälle wirken sich spürbar auf das tägliche Leben aus. Zahlreiche Flüge wurden bereits verschoben, Fährverbindungen gestrichen und der Nahverkehr in Städten wie Seoul oder Busan kam zeitweise zum Erliegen. In den sozialen Medien kursieren Videos von überschwemmten Straßen, gestrandeten Autos und Menschen, die sich mit Regenschirmen durch das Wasser kämpfen. Viele Blogger empfehlen, immer einen Regenschirm oder eine leichte Regenjacke dabei zu haben und wasserfeste Schuhe zu tragen. Wer in Korea unterwegs ist, sollte mit Verzögerungen rechnen und Ausflüge flexibel planen.

Community-Reaktionen: Humor, Frust und praktische Tipps

In koreanischen Online-Communities wie TheQoo, DC Inside oder Instiz wird der Monsun mit einer Mischung aus Humor und Frust diskutiert. Kommentare wie 'Zeit, wieder wie Frösche zu leben', 'Jedes Jahr neue Gummistiefel' oder 'Wann hört das endlich auf?' sind ebenso zu lesen wie ernsthafte Hinweise: 'Bitte überprüft eure Abflüsse', 'Parkt nicht in Senken' und 'Haltet Notfallsets bereit'. Viele teilen persönliche Erfahrungen, posten Fotos von vollgelaufenen Kellern oder geben Tipps, wie man Kleidung und Elektronik vor Feuchtigkeit schützt. Die Stimmung schwankt zwischen Resignation und Pragmatismus – der Monsun gehört für viele einfach zum koreanischen Sommer dazu.

Kulturelle Einblicke: Wie Korea sich an den Monsun anpasst

Der Monsun prägt nicht nur das Wetter, sondern auch die koreanische Alltagskultur. Während der Regenzeit sind leichte, schnell trocknende Kleidung, bunte Regenschirme und Gummistiefel allgegenwärtig. Viele Haushalte nutzen Luftentfeuchter, um Schimmel vorzubeugen, und traditionelle Sommergerichte wie kalte Nudeln oder Bingsu (Eis mit Früchten) sind besonders beliebt. Outdoor-Events werden oft verschoben oder nach drinnen verlegt. Für Reisende lohnt sich ein Blick in lokale Cafés, Museen oder Märkte – dort lässt sich die Regenzeit entspannt und authentisch erleben.

Reisen im Juni: Tipps für den Monsun-Alltag

Trotz der starken Regenfälle bleibt der Juni ein beliebter Reisemonat in Korea. Die Landschaft zeigt sich in sattem Grün, die Temperaturen sind angenehm und die Luft ist dank des Regens meist sauber – Feinstaub ist aktuell kaum ein Thema. Wer unterwegs ist, sollte jedoch regelmäßig den Wetterbericht prüfen, Überschwemmungsgebiete meiden und bei Ausflügen flexibel bleiben. Viele Sehenswürdigkeiten wie Paläste, Museen oder Indoor-Märkte sind auch bei Regen gut zu besuchen. Für Fotografen bieten sich spektakuläre Motive: dramatische Wolken, leuchtende Regenschirme und spiegelnde Straßen.

Klimawandel und Zukunft: Warum der Monsun immer extremer wird

Die Häufung von Starkregen und die Verschiebung der Monsunzeiten sind auch in Korea ein viel diskutiertes Thema. Experten führen dies auf den Klimawandel zurück: Steigende Meerestemperaturen sorgen für mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, was zu intensiveren Niederschlägen führt. Während früher der Regen gleichmäßig über Wochen fiel, konzentrieren sich die Schauer heute oft auf wenige Stunden und kleine Gebiete – mit entsprechendem Überschwemmungsrisiko. Die koreanische Regierung reagiert mit verbesserten Frühwarnsystemen und Infrastrukturmaßnahmen, aber auch die Bevölkerung passt sich an: durch Vorsorge, Nachbarschaftshilfe und einen gelassenen Umgang mit dem Wetter. Für internationale Gäste ist der Monsun eine Herausforderung – aber auch eine Gelegenheit, die Widerstandsfähigkeit und Flexibilität der koreanischen Gesellschaft kennenzulernen.

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