8 Millionen Won Gehalt – und trotzdem kein Umzug? Warum die Gen Z in Korea Provinzjobs meidet

Warum meidet die Gen Z in Korea Provinzjobs?
Wusstest du, dass rund 63% der jungen koreanischen Jobsuchenden aus der Generation Z keinen Job außerhalb von Seoul oder dem Großraum annehmen würden – selbst wenn das Gehalt bei 8 Millionen Won (ca. 5.500 Euro) im Monat liegt? Laut einer aktuellen Umfrage der Recruiting-Plattform Catch unter 2.754 jungen Menschen ist die Abneigung gegen Provinzjobs tief verwurzelt. Diese Entwicklung sorgt für Diskussionen in Medien und Online-Communities, denn sie zeigt, wie groß die Kluft zwischen Metropole und Region in Korea geworden ist.
Die Provinz gilt für viele junge Leute als unattraktiv – und das trotz der Bemühungen von Politik und Unternehmen, regionale Standorte zu stärken.
Die wichtigsten Gründe: Infrastruktur, Familie und Unsicherheit

Der mit Abstand häufigste Grund: Fehlende Infrastruktur. 55% der Befragten nennen mangelnde Wohn-, Lebens- und Bildungsangebote als Hauptproblem. 20% möchten ihre Familie und Freunde nicht verlassen, während 13% Angst vor dem Leben im Unbekannten haben. Weitere Gründe sind fehlende Wunschjobs (6%) und die Sorge, dass die Karriere außerhalb von Seoul ins Stocken gerät (5%).
In Blogs und Foren wie Naver oder Tistory berichten viele, dass Freizeitmöglichkeiten, Kultur und moderne Arbeitsplätze in der Provinz fehlen. Kommentare wie „Ohne Cafés, Kinos und gute Verkehrsanbindung bringt auch ein hohes Gehalt nichts“ sind keine Seltenheit.
Was müsste passieren, damit die Gen Z aufs Land zieht?
Geld spielt eine große Rolle, aber es reicht nicht allein. Ein Drittel der Befragten würde erst ab einem Jahresgehalt von 80 Millionen Won (rund 55.000 Euro) einen Job in der Provinz annehmen. 19% nennen 50–60 Millionen Won, 17% 40–50 Millionen Won als Mindestanforderung. Doch viele sagen offen, dass selbst hohe Gehälter die Nachteile nicht ausgleichen können.
In den Blogs ist zu lesen: „Das Gehalt ist verlockend, aber Lebensqualität, soziale Kontakte und Karrierechancen sind wichtiger.“ Viele junge Leute wünschen sich ein modernes Umfeld, gute Weiterbildungsmöglichkeiten und eine lebendige Community – und das finden sie meist nur in Seoul.
Warum entscheiden sich einige trotzdem für Jobs in der Provinz?
Rund 37% der Gen Z können sich einen Job außerhalb der Hauptstadt vorstellen. Die wichtigsten Gründe: Weniger Konkurrenz (29%), Nähe zu Familie oder Freunden (21%) und passende Jobs in bestimmten Branchen (17%). Auch ein besseres Work-Life-Balance (16%) und niedrigere Lebenshaltungskosten (15%) werden genannt.
In Foren wie DC Inside oder Theqoo gibt es Stimmen, die das entspanntere Leben und die geringeren Kosten in der Provinz loben. Doch diese Meinungen gehen oft in der Masse der kritischen Kommentare unter.
Was sagt die Community? Stimmen aus Foren und Blogs
In den großen koreanischen Communities wie Theqoo, Instiz oder DC Inside wird das Thema heiß diskutiert. Viele User sind frustriert über die fehlende Entwicklung in den Regionen: „Warum sollte ich umziehen, wenn es dort keine Perspektive gibt?“ Andere berichten von Einsamkeit und sozialer Isolation nach dem Umzug aufs Land. Auf Naver und Tistory finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte von jungen Menschen, die nach kurzer Zeit wieder nach Seoul zurückgekehrt sind. Die Kritik: Kaum Freizeitangebote, wenig Gleichgesinnte und ein Gefühl des Stillstands.
Dennoch gibt es auch positive Stimmen, die die Ruhe, Natur und geringeren Lebenshaltungskosten schätzen – allerdings bleibt dies die Minderheit.
Kultureller Kontext: Warum ist Seoul so dominant?
Für Leser aus dem Ausland ist es wichtig zu wissen: In Korea ist die Metropole Seoul nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das kulturelle und soziale Zentrum. Ein Umzug in die Hauptstadt gilt als Karriereschritt, während das Leben in der Provinz oft mit weniger Status und geringeren Chancen verbunden wird. Die Regierung versucht seit Jahren, die Regionen zu stärken, doch der Sog der Metropole bleibt ungebrochen.
Der gesellschaftliche Druck, in Seoul erfolgreich zu sein, ist hoch. Wer in der Provinz bleibt, gilt schnell als weniger ambitioniert. Das prägt auch die Erwartungen der Gen Z an ihren Arbeitsplatz und ihr Lebensumfeld.
Der Arbeitsmarkt: Konkurrenz, Unsicherheit und der Wunsch nach Sicherheit
Der koreanische Arbeitsmarkt ist extrem kompetitiv. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 8%, und die meisten jungen Menschen streben nach sicheren Jobs in großen Unternehmen – die fast ausschließlich in Seoul sitzen. Hinzu kommt: Viele Unternehmen bevorzugen erfahrene Bewerber, was den Einstieg für Berufsanfänger erschwert.
In Blogs wird oft über den sogenannten „Hell Joseon“-Effekt geschrieben: Junge Leute fühlen sich durch Stress, Überstunden und hohe Lebenshaltungskosten in eine Sackgasse gedrängt. Die Aussicht, in der Provinz zu arbeiten, erscheint da wenig attraktiv.
Wie könnte die Provinz für junge Leute attraktiver werden?
Experten und Community-Meinungen sind sich einig: Es braucht mehr als nur hohe Gehälter. Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Freizeitangebote sind nötig, um die Lebensqualität zu heben. Auch ein kultureller Wandel ist gefragt – weg von der Vorstellung, dass nur Seoul Erfolg und Glück verspricht.
Einige Unternehmen versuchen bereits, mit flexiblen Arbeitsmodellen, Homeoffice und gezielten Benefits zu punkten. Doch solange die gesellschaftliche Wahrnehmung nicht kippt, bleibt die Provinz für viele ein Notnagel.
Fazit: Ein Generationenkonflikt mit offenem Ausgang
Die Zurückhaltung der Gen Z gegenüber Provinzjobs ist Ausdruck tiefer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Trends. Es geht um mehr als Geld – es geht um Zugehörigkeit, Perspektiven und Lebensqualität. Solange die Regionen nicht aufholen, bleibt Seoul das Zentrum aller Träume. Die Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Die Provinz muss mehr bieten als nur einen Arbeitsplatz, um die junge Generation zu überzeugen.
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