Warum der Kabeljau in der Ostsee immer kleiner bleibt: Überfischung und die Evolution der Fische

Jul 8, 2025
Umwelt, Wissenschaft, Nachrichten
Warum der Kabeljau in der Ostsee immer kleiner bleibt: Überfischung und die Evolution der Fische

Einleitung: Das Verschwinden der großen Kabeljaue

Wusstet ihr, dass der Kabeljau in der Ostsee früher so groß wie ein kleines Kind werden konnte? Heute, nach Jahrzehnten intensiver Überfischung, sind nur noch Exemplare von der Größe einer Makrele zu finden. Trotz eines Fangverbots seit 2019 sind die großen Kabeljaue nicht zurückgekehrt. In diesem Blog werfen wir einen Blick auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Community-Reaktionen in Korea und was das für die Zukunft der Ostsee bedeutet.

Historischer Rückblick: Wie die Überfischung begann

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In den letzten Jahrzehnten wurde der Kabeljau in der östlichen Ostsee mit riesigen Schleppnetzen gefangen. Die Netze waren so konstruiert, dass nur die großen Fische hängenblieben, während die kleinen entkommen konnten. Dadurch wurden über Jahre hinweg die größten und am schnellsten wachsenden Tiere gezielt entfernt. Historische Fangstatistiken und wissenschaftliche Berichte zeigen, dass der durchschnittliche Kabeljau von über einem Meter Länge und 40 Kilogramm Gewicht auf heute kaum 20 Zentimeter geschrumpft ist.

Neue Forschung: Evolution durch Fischerei

Ein internationales Forscherteam, darunter auch koreanische Wissenschaftler, hat in einer aktuellen Studie (Science Advances, New York Times, 뉴시스) die Otolithen (Gehörsteine) von 152 Kabeljauen aus den Jahren 1996 bis 2019 analysiert. Das Ergebnis: Die Gene, die für schnelles Wachstum und große Körpergröße verantwortlich sind, sind in der Population massiv zurückgegangen. Stattdessen haben sich Kabeljaue durchgesetzt, die langsamer wachsen und früher geschlechtsreif werden. Das ist ein Paradebeispiel für schnelle, vom Menschen verursachte Evolution.

Warum bringt das Fangverbot keine Erholung?

Viele fragen sich: Wenn das Fischen verboten ist, warum werden die Kabeljaue nicht wieder größer? Die Antwort liegt in der Genetik. Die jahrzehntelange Überfischung hat dazu geführt, dass die großen, schnell wachsenden Exemplare praktisch ausgestorben sind. Die Population besteht heute fast ausschließlich aus Fischen, die genetisch auf Kleinwuchs programmiert sind. Selbst wenn sich die Bestände erholen, wird es Generationen dauern – wenn überhaupt –, bis wieder große Kabeljaue in der Ostsee schwimmen.

Koreanische Community-Reaktionen: Sorge, Kritik und Hoffnung

Auf koreanischen Plattformen wie Naver, Tistory, Daum und Foren wie DC Inside, Instiz und PGR21 wird die Entwicklung intensiv diskutiert. Viele Nutzer äußern Trauer über den Verlust einer Symbolart und kritisieren sowohl die Politik als auch die Fischereiindustrie. Andere verweisen auf Umweltprobleme wie Verschmutzung und Klimawandel als zusätzliche Ursachen. Einige fordern strengere internationale Zusammenarbeit, während andere die wirtschaftlichen Folgen für Fischer betonen. Ein häufig zitierter Kommentar: "Wenn wir das Meer jetzt nicht schützen, bleibt unseren Kindern nichts mehr übrig."

Kulturelle Perspektiven: Kabeljau in der koreanischen Küche

Für internationale Leser ist wichtig zu wissen: Kabeljau ist in Korea nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern ein wichtiger Bestandteil der Esskultur – zum Beispiel in Gerichten wie Daegu-tang (Kabeljausuppe). Das Verschwinden großer Kabeljaue betrifft daher nicht nur die Biodiversität, sondern auch kulinarische Traditionen. Koreanische Blogger und Foodies beklagen den Verlust authentischer Rezepte und warnen vor den Folgen für die regionale Identität.

Globale Bedeutung: Was der Fall Ostsee für die Welt bedeutet

Die Geschichte des Ostsee-Kabeljaus ist eine Warnung für die weltweite Fischereiwirtschaft. Sie zeigt, dass Überfischung nicht nur die Bestände dezimiert, sondern auch die genetische Vielfalt und damit die Zukunftsfähigkeit einer Art gefährdet. Wissenschaftler und Umweltorganisationen fordern, Nachhaltigkeit nicht nur an der Anzahl der Fische, sondern auch an ihrer genetischen Vielfalt zu messen. Die koreanische Wissenschaftsgemeinde betont: "Nachhaltigkeit bedeutet, das Erbgut zu schützen, nicht nur die Biomasse."

Zukunftsperspektiven: Gibt es Hoffnung auf Erholung?

Kann der Kabeljau in der Ostsee wieder zu alter Größe zurückfinden? Die Experten sind vorsichtig. Genetische Erholung dauert viele Generationen, und manche Veränderungen könnten unumkehrbar sein. Es gibt Überlegungen, durch gezielte Zuchtprogramme oder Habitat-Restaurierung gegenzusteuern, doch diese Ansätze sind komplex und umstritten. Die Debatte in der EU und bei Umweltschutzgruppen zeigt, dass die Zukunft des Kabeljaus von Wissenschaft, Politik und gesellschaftlichem Engagement abhängt.

Fazit: Verantwortung und Lehren für die Zukunft

Die Entwicklung des Ostsee-Kabeljaus ist mehr als eine wissenschaftliche Kuriosität. Sie ist ein Spiegel unserer Beziehung zur Natur und eine Mahnung, wie schnell und tiefgreifend menschliche Eingriffe die Evolution beeinflussen können. Der Schutz der Meere ist nicht nur eine Frage der Artenvielfalt, sondern auch der kulturellen Identität und der Verantwortung für kommende Generationen. Sind wir bereit, aus der Geschichte des Kabeljaus zu lernen und nachhaltiger zu handeln?

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