Hyundai stoppt erneut E-Auto-Produktion in Ulsan – Zum vierten Mal 2025: Was steckt hinter der Krise?

Hyundai legt erneut die E-Auto-Produktion in Ulsan still: Ein Warnsignal für die Branche
Wusstet ihr, dass Hyundai zum vierten Mal in diesem Jahr die Produktion der Elektromodelle Ioniq 5 und Kona EV im Werk Ulsan stoppt? Vom 25. bis 27. Juni steht die Linie 12 still – bereits im Februar, April und Mai gab es ähnliche Pausen. Die Gründe sind vielschichtig: Die globale Nachfrage nach E-Autos ist eingebrochen, die Exportzahlen sinken, und politische Unsicherheiten wie US-Zölle belasten das Geschäft. Für Korea ist das ein echtes Alarmsignal.
Das Elektroauto-‚Chasm‘: Warum die Nachfrage weltweit schwächelt

In Südkorea und international ist vom sogenannten ‚Chasm‘ die Rede – einer Phase, in der nach dem ersten Boom die Nachfrage nach E-Autos stagniert. Laut aktuellen Berichten ist der Export des Ioniq 5 von Januar bis April 2025 um 65 % eingebrochen, beim Kona EV sind es 42 %. Hauptursachen sind das Auslaufen von Förderungen in Europa und Nordamerika, hohe Zinsen und Unsicherheiten bei der Ladeinfrastruktur. Hyundai versucht gegenzusteuern, doch die Marktdynamik bleibt schwierig.
US-Zölle und Exportprobleme: Doppelte Belastung für Hyundai
Die USA haben unter Präsident Trump einen 25-Prozent-Importzoll auf ausländische Autos eingeführt. Das trifft Hyundai hart: Die Exportzahlen in die USA und nach Europa sinken deutlich. Gleichzeitig werden in den USA und Kanada weniger E-Autos gefördert, was die Nachfrage weiter bremst. Hyundai produziert inzwischen auch in Georgia, USA, um Zölle zu umgehen, aber das reicht nicht, um die Lücken zu schließen.
Preisnachlässe, Aktionen – und trotzdem keine Trendwende
Um den Absatz in Korea anzukurbeln, bietet Hyundai Rabatte von bis zu 6 Millionen Won auf den Ioniq 5 und Sonderaktionen für junge Käufer. Auch Null-Prozent-Finanzierungen und Reisegutscheine sollen locken. Doch trotz dieser Maßnahmen bleiben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Die Lager füllen sich, und die Fließbänder laufen oft leer.
Community-Reaktionen: Sorge, Kritik und Forderungen nach Wandel
Auf koreanischen Plattformen wie Theqoo, DC Inside und FM Korea diskutieren Nutzerinnen und Nutzer hitzig. Viele sorgen sich um die Arbeitsplätze in Ulsan, andere kritisieren Hyundai für eine zu zögerliche Reaktion auf den globalen Wandel. Es gibt auch Stimmen, die die Innovationskraft des Konzerns loben – aber der Druck auf das Management wächst. Die Gewerkschaften fordern neue Modelle und mehr Mitsprache.
Kultureller Kontext: Hyundai als Symbol für Koreas Industrie
Für viele Koreaner ist Hyundai mehr als nur eine Automarke – das Ulsan-Werk steht für den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes. Die aktuelle Krise wird daher als nationale Herausforderung empfunden. Die Konkurrenz durch Tesla und europäische Marken zwingt Hyundai, sein Geschäftsmodell zu überdenken und neue Wege zu gehen.
Folgen für Zulieferer, Arbeitsplätze und die Region
Der Produktionsstopp betrifft nicht nur Hyundai selbst, sondern auch hunderte Zulieferer und Dienstleister in der Region. Die Angst vor einem Dominoeffekt auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Die Gewerkschaften erhöhen den Druck auf das Management, neue Modelle und Investitionen nach Ulsan zu holen.
Ausblick: Wie geht es weiter für Hyundai und die koreanische E-Mobilität?
Experten sehen die aktuelle Lage als Wendepunkt, nicht als Ende der E-Mobilität in Korea. Hyundai investiert weiter in neue Technologien, muss aber effizienter und flexibler werden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob der Konzern das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und seine Rolle als Innovationsführer behaupten kann. Ganz Korea schaut gespannt auf Ulsan und die nächsten Schritte des Branchenriesen.
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